Kartenvorverkauf für Sonderveranstaltung „Die Ermittlung“ startet
Filmreihe „Kirche und Kino“ lädt zu besonderem Film ein
Zu einer Sonderveranstaltung am Sonntag, 24. November, lädt der ökumenische Arbeitskreis „Kirche und Kino“, nach Recklinghausen ein. Auf dem Programm steht der eindrucksvolle Film „Die Ermittlung“. Regisseur RP Kahl hat das gleichnamige Theaterstück von Peter Weiss, das auf persönlichen Aufzeichnungen, Zeitungsartikeln und Protokollen des ersten Frankfurter Auschwitz-Prozesses (1963–1965) fußt, mit 60 Schauspielerinnen und Schauspielern für die Kinoleinwand inszeniert.
Im Zentrum des Films, in dem die Grenzen zwischen Theater und Film auf innovative Weise verwischen, stehen ein Richter, ein Verteidiger und ein Ankläger, die im Rahmen der Verhandlung auf 28 Zeuginnen und Zeugen treffen, die von ihren Erlebnissen und Beobachtungen in Auschwitz berichten. Weitere elf Zeugen der ehemaligen Lagerverwaltung sagen vor Gericht aus. Die 18 Angeklagten werden im Prozess mit den Beschreibungen der Zeugen konfrontiert und sollen Stellung beziehen. In unmissverständlich klarer Sprache von Peter Weiss zu einem lyrischen Klagegesang verdichtet und montiert, konfrontiert das Stück Täter und Opfer und lässt das Grauen in Auschwitz spürbar werden.
„Die Ermittlung“ ist ein spannender Versuch, bei dem Theater und Film nicht näher beieinander sein könnten – ein Hybrid. Eine intensive Verfilmung, die nicht vom Wesentlichen abkommt und neugierig darauf macht, welchem zentralen politischen Moment sich der Autor als nächstes widmet.
Der Arbeitskreis zeigt die vierstündige Langfassung des Films „Die Ermittlung“ anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus (9. November). „Es ist ein Film gegen das Vergessen und aktuelle rechtsextremistische Tendenzen. Er geht über ein reines Kinoerlebnis hinaus und ermöglicht eine besondere Auseinandersetzung“, ordnet Julia Borries den Film, der ein zeitgemäßer Beitrag zur Erinnerungskultur sei, ein.
Die Veranstaltung beginnt um 16 Uhr in der Cinworld Recklinghausen mit einer kurzen Einführung durch Michael M. Kleinschmidt vom Institut für Kino und Filmkultur. Sie endet gegen 20.45 Uhr. Es wird eine Pause geben.
Der Vorverkauf ist am Montag, 28. Oktober, gestartet. Karten zum Preis von 12 Euro gibt es online sowie während der Öffnungszeiten an der Theaterkasse.