»Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde…« - unbeschwerter sonntäglicher Kirchgang, fröhliche Bibelstunden, morgendliches Gebet: für uns hier in Westfalen eine Selbstverständlichkeit. Doch in vielen Ländern werden Menschen gefoltert, diskriminiert oder unterdrückt. Weil sie Christen sind.
Dabei hat jeder Mensch »das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.« So steht es jedenfalls in Artikel 18 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die die Vollversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948 beschlossen haben.
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) wie auch die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) haben in den vergangenen Jahren die Diskriminierung und Verfolgung von Christ*innen weltweit als ein wichtiges Thema der Kirche und insbesondere der Ökumene wahrgenommen. Seit 2010 ruft die EKD am Sonntag Reminiszere („Erinnere“) Kirchen und Gemeinden dazu auf, für verfolgte Glaubensgeschwister zu beten und sich auf unterschiedlichste Weise für sie einzusetzen. Dazu erscheint jährlich Material, das ein bestimmtes Land in den Blick nimmt und dazu einerseits Hintergrundinformationen liefert sowie andererseits Vorschläge für die gemeindliche Praxis anbietet.
Zusammen mit der Deutschen Bischofskonferenz hat die Evangelische Kirche in Deutschland in unregelmäßigen Abständen „Ökumenische Berichte zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“ veröffentlicht.
Weitere Informationen und Stellungnahmen aus dem evangelischen Bereich finden Sie hier:
- Häufige Fragen zur Christenverfolgung bei der EKD
- Christenverfolgung bei evangelisch.de
- Fragen zur Religionsfreiheit bei der EKD
Weil Anspruch und Wirklichkeit in globaler Perspektive so sehr auseinanderklaffen, hat sich die westfälische Landessynode 2017 intensiv mit dem Thema verfolgter Christinnen und Christen im Mittleren Osten beschäftigt. Einige der Vorträge und Stellungnahmen von 2017 sind weiterhin aktuell und informativ:
- Christen und Kirchen im Mittleren Osten, bedrängt, bedroht, verfolgt
Vortrag von Professor Dr. Martin Tamcke, Prodekan der Theologischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen, vor der westfälischen Landessynode (22.11.2017) - Die süßen Früchte des christlichen Glaubens ernten und genießen
Mor Polycarpus Dr. Augin Aydin, Erzbischof der Syrisch-Orthodoxen Kirche von Antiochien in den Niederlanden, vor der westfälischen Landessynode (21.11.2017)
Weitere Informationen bieten die folgenden Organisationen. Die Texte geben nicht notwendigerweise die Meinung der EKvW wieder. Ebenso weisen wir daraufhin, dass manche dieser Organisationen in ihrer Einschätzung der Situation umstritten sind.
- Gesellschaft für bedrohte Völker
- Internationale Gesellschaft für Menschenrechte
- Kirche in Not
- Das christliche Hilfswerk „Open doors“ gibt jedes Jahr den „Weltverfolgungsindex“ heraus.