Westfälische Kirche führt klassisches und populares Musikstudium zusammen
Klassisch meets Pop - Neue Wege der Kirchenmusikausbildung
MedienINFO 36/2024
Westfalen wird auch in Zukunft eine führende Adresse der Kirchenmusik bleiben. Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) erneuerte in ihrer aktuellen Sitzung ihren Beschluss, die beiden westfälischen Studienangebote für Kirchenmusik an einem gemeinsamen Standort zusammenzuführen.
Damit konkretisierte die Kirchenleitung ihre Grundsatzentscheidung aus dem Vorjahr, die bestehenden Studienzweige für klassische und populare Kirchenmusik in einem neuen Studienkonzept zu integrieren. Zugleich unterstrich sie die Bedeutung, die sie der Kirchenmusik auch in Zukunft beimisst. Das übergreifende Studienangebot für angehende Musiker*innen ist in der deutschen Kirchenmusiklandschaft einzigartig.
Künftiger Standort der westfälischen Hochschule für Kirchenmusik wird zunächst Witten sein. Hier konnten junge musikalische Talente schon seit 2016 ein Studium der kirchlichen Popularmusik absolvieren. Ob und wann ein ursprünglich geplanter Neubau der Hochschule in Bochum realisiert werden kann, steht derzeit noch nicht fest. Die aktuelle wirtschaftliche Situation der Landeskirche legte die Entscheidung für Witten als zeitnah umzusetzenden Zwischenschritt nahe.
Gleichwohl führt die EKvW mit der aktuellen Entscheidung ihr innovatives Vorhaben, die beiden Flügel der Hochschule zusammenzuführen, fort und sichert damit die Weiterentwicklung der professionellen Kirchenmusikausbildung in Westfalen. Für Hochschulrektor Jochen Kaiser, der im Frühjahr 2023 mit dem Ziel angetreten war, die beiden unterschiedlich pointierten Zweige in der akademischen Ausbildung zusammenzubringen, ist damit ein wesentlicher Schritt in die Zukunft des westfälischen Kirchenmusikstudiums erreicht. Er verspricht sich von dem neuen Miteinander von Studierenden und Lehrenden eine gegenseitige künstlerische Inspiration beider Studienrichtungen.
Mit dem neuen Konzept gelingt es, trotz rückläufiger Ressourcen das zukunftsweisende Projekt der kirchenmusikalischen Ausbildung zu realisieren. Denn der gemeinsame Standort der Hochschule schafft vielfältige Möglichkeiten für Synergien. So können, neben der Minimierung von Regiekosten, weitreichende Inhalte, etwa in Musiktheorie, musikalischem Grundwissen oder Liturgielehre, gemeinsam gelernt werden, ohne den gewählten musikalischen Schwerpunkt zu vernachlässigen.
Dass darüber hinaus einzelne Module der Lehre reformiert und künftigen Erfordernissen angepasst werden können, freut Rektor Kaiser und auch den neuen zuständigen Dezernenten im Landeskirchenamt Jochen Arnold sehr. Beide Professoren sind sicher, ihre Hochschule damit auch bundesweit weiter profilieren zu können.