WDR-Radiogottesdienst mit Präses Annette Kurschus aus der Ahlener Pauluskirche
„Gott selbst ist bei uns und rettet uns“
Zum aktuellen Wochenspruch aus dem Römerbrief des Apostels Paulus („Welche der Geist Gottes treibt, die sind Kinder Gottes“, Römer 8,14) kommen Präses Annette Kurschus spontan zwei Bilder in den Sinn: ein Hamsterrad und ein Bergsee-Idyll. Hier rastlos Getriebene – dort Menschen, die sich träge und ziellos in einem Segelboot treiben lassen.
Wirklich erstrebenswert ist für die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) aber weder das eine noch das andere. Was aber meint es dann, von Gottes Geist getrieben zu sein? Dem spürte Kurschus in ihrer Predigt im WDR-Radiogottesdienst nach, der am Sonntagmorgen (13.1.) live aus der Ahlener Pauluskirche übertragen wurde.
Predigttext war die biblische Erzählung von Durchquerung des Jordan (Josua 3, 5-11.17) durch das Volk Israel. Bei dieser Geschichte „von Mut und Furcht; von Menschen, die wie gelähmt sind und doch aufbrechen wollen; und von Gott, der ihnen mitten darin auf unerwartete Weise begegnet“, so Kurschus, komme ihr für die treibende Kraft Gottes ein drittes, schönes und hoffnungsvolles Bild vor Augen: „Ich sehe ein Flussufer. Dort stehen Menschen, die hinüberwollen auf die andere Seite des Flusses. Sie stehen und halten lauschend inne. Auf ihren Gesichtern liegt ein Schein, der verrät: Sie wissen sich gut geleitet. Sie sind gewiss, sie werden hinüberkommen. Sie vertrauen fest darauf, dass das verheißene Land vor ihnen liegt. Und wenn sie es nicht selbst erreichen, werden das ihre Kinder tun. Oder ihre Kindeskinder. Oder deren Nachkommen. Weil Gott selbst da ist. Weil er ihnen Kraft gibt. Weil er sie nicht im Stich lässt.“