Erstes Ehemaligen Treffen an der Hochschule für Kirchenmusik
»Zwei Stunden Schlaf. Konzert läuft trotzdem.«
Musik in ihrer ganzen Vielfalt stand im Mittelpunkt des ersten Ehemaligen-Treffens an der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten.
Der Sound ist enorm, wenn 150 Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, versammelt im Herforder Park der Hochschule für Kirchenmusik (HFKM), loslegen und gemeinsam »Aller Augen warten auf dich Herre« singen. Das ist aber nur der informelle Begleitklang des musikalischen Programms, dem sich ehemalige sowie aktuelle Studierende und Lehrende an diesen knapp zwei Tagen in Herford widmen: In vier Ensemble-Workshops (Blechbläser, Chor, Pop-Chor, Blockflöten) üben die Musikerinnen und Musiker in zwei mal zwei Stunden ein Konzertprogramm von insgesamt knapp zwei Stunden ein.
Pünktlich zum Beginn des Treffens am Freitag um 14 Uhr stellt sich strömender Regen ein, der den Teilnehmenden jedoch nichts anhaben kann. Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow, Vorsitzender des Kuratoriums der HFKM, unterstreicht in seinem Grußwort den Beitrag der Kirchenmusik zur Verkündigung. Die Kirche sei angewiesen auf professionelle Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker, wie sie in Herford und Witten ausgebildet werden.
Nach zweistündiger Probe beginnt der gesellige Teil, nun ohne Regen, im Park der Hochschule mit Grillen – und mit vielfältigen musikalischen Darbietungen der Studierenden beider Fachbereiche. Im Wechsel von Gesprächen und Musik vergeht die Zeit bis zum offiziellen Ende um 22 Uhr rasend schnell. Ein Gästebucheintrag lässt auf ein sehr viel späteres inoffizielles Ende schließen: »Zwei Stunden Schlaf und Konzert läuft trotzdem«.
Die Blechbläser formieren sich Samstagmittag auf den Treppen des Herforder Rathauses. Von dort erklingen in einem Marktkonzert Kompositionen von Amtierenden und Ehemaligen, darunter Joh. H. E. Koch, der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag begangen hätte, Burghard Schloemann, langjähriger Tonsatz-Dozent, der persönlich zugegen war, und mehrere Ehemalige, die heute als Kirchenmusikdirektoren oder Landesposaunenwarte im kirchenmusikalischen Dienst sind. In einem Grußwort unterstreicht der stellvertretende Herforder Bürgermeister Andreas Rödel – ebenso wie Kreisdirektor Heemeier am Freitag – die Bedeutung der Hochschule für Stadt und Region.
Krönender Abschluss ist das Konzert in der Münsterkirche, in dem kirchenmusikalisch eine breite stilistische Palette erklingt. In allen Ensembles mischen sich Ehemalige und aktuell Studierende und Lehrende, und ebenso treffen sich dort beide Fachbereiche der Hochschule: viele Pop-Studierenden nutzen die Gelegenheit, im klassischen Chor mitzuwirken und Klassisch-Studierenden wählen den Pop-Chor. Und keine Kirchenmusik ohne Gemeinde: das Konzert in der Münsterkirche klingt aus mit EG 588, alle Mitwirkenden mit und ohne Instrument stehen im Kreis um das Publikum und lassen das Magnificat im Kanon in die Münsterkirche schallen.