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Wechsel an der Spitze des Evangelischen Kirchenkreises Vlotho

„Wir können Mut fassen und andere ermutigen“

„Ein Segen, dass wir heute hier zusammen sein können“, so fasste Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, den Gottesdienst in St. Stephan am Freitagnachmittag zusammen. Der Festgottesdienst war nicht nur Auftakt der jährlichen Kreissynode im Sommer, sondern zugleich auch der Abschiedsgottesdienst von Alt-Superintendent Andreas Huneke und der Einführungsgottesdienst der neuen Superintendentin Dorothea Goudefroy. 

Der Alt-Superintendent, der bereits im Februar nach 16 Jahren an der Spitze des Kirchenkreises Vlotho in den Ruhestand gegangen war, konnte nun ganz offiziell durch die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen von seinen Pflichten entbunden werden. „Dein Eintritt in den Ruhestand bedeutet ein Zäsur - nicht nur in deinem persönlichen Leben, nicht nur für den Evangelischen Kirchenkreis Vlotho, sondern eine Zäsur auch in der Geschichte der Evangelischen Kirche von Westfalen“, so die Präses. Mehr als 20 Jahre lang war Andreas Huneke Mitglied der Landessynode und wirkte in vielen weiteren Gremien und Ämtern in Ostwestfalen und ganz Westfalen. Annette Kurschus weiter: „Den Evangelischen Kirchenkreis Vlotho kennst du wie kaum ein Anderer. Du hast ihn nach Studium und Vikariat bewusst zum Zentrum deines beruflichen Wirkens erkoren. Du weißt, wie die Kirche hier vor Ort tickt.“ Nun ist der Superintendent i. R. „frei“, aber weiter berufen zu predigen, zu taufen und das Heilige Abendmahl einzusetzen. 
Als Anerkennung und Dank für seinen Dienst in der EKvW überreichte Annette Kurschus das bronzene Kreuz der Westfälischen Landeskirche.

Den musikalischen Rahmen für den Festgottesdienst gestalteten die beiden Kantoren Līga Auguste und József Opicz gemeinsam mit den weiteren Mitgliedern des Vokalensembles „Collegium Musicum Herfordiense“. 

In ihrer Ansprache an Dorothea Goudefroy als neue Superintendentin sagte Präses Annette Kurschus: „Schon immer hat Sie der Blick auf den größeren Zusammenhang fasziniert. Strukturen entwickeln, die für alle taugen; einen Weg einschlagen, auf dem alle gut weitergehen können; eine Lösung suchen, die allen nützt. Sie wollen genau hinsehen und hinhören; Sie wollen Ihre Ideen mit anderen teilen und gemeinsam Kirche gestalten.“ Gemeinsam mit dem Kreissynodalvorstand führte die Präses Dorothea Goudefroy in ihr Amt offiziell ein. Die Berufungsurkunde gab es bereits am ersten Dienst-Tag im Landeskirchenamt in Bielefeld, nun aber konnte pandemiebedingt endlich der Festgottesdienst gefeiert werden. Die Präses gab ihr mit auf den Weg: „Dienen Sie Gott und den Menschen des Kirchenkreises Vlotho mit Freuden.“ 

In ihrer ersten Predigt als offiziell eingeführte Superintendentin fragte sich Dorothea Goudefroy, welche ersten Worte sie an die Synode und die Gemeindemitglieder im Kirchenkreis Vlotho richten sollte: „Strebt nach der Liebe! Bemüht euch um die Gaben des Geistes! Trachtet danach, dass ihr sie im Überfluss habt und so die Gemeinde erbaut. Das soll mein erstes Wort an euch sein.“ Sie ermutigte alle Glaubenden, die Stimme zu erheben und Kirche aktiv mitzugestalten: „Von den Gaben, die die Gemeinde aufbauen, können wir nicht genug haben! Davon wünsche ich mir Überfülle – alles andere wird von allein weniger: das Geld, die Gemeindeglieder, die Pfarrer*innen. Wir sind gemeinsam Kirche und ich brauche wie ihr das Reden und das Hören, die Ermutigung und das klare, liebevolle Wort. Ducken wir uns nicht weg! Wir können Mut fassen und andere ermutigen. Wir haben eine Stimme und sie wird gehört.“

Synodalassessor Wolfgang Edler aus der Kirchengemeinde Eidinghausen-Dehme, der durch den Gottesdienst führte, überreichte an Dorothea Goudefroy und Andreas Huneke Blumen und die besten Glücks- und Segenswünsche. Dem schlossen sich die Vorsitzenden der Regionalkonvente, dem gemeinsamen Arbeitsgremium der Gemeinden in den fünf Regionen des Kirchenkreises, an. Von Bürgermeister Rocco Wilken aus Vlotho, der für die vier Kommunen und die zwei Landkreise im Gebiet des Kirchenkreises Vlotho sprach, gab es Lob für die stets gute Zusammenarbeit von Kirche und Kommunen: „Kirche vermittelt Werte die wir brauchen - jetzt mehr denn je. Und das maßgebliche Wort heißt: Gemeinsam. Es geht nur zusammen. Die Zusammenarbeit macht uns stark.“ 

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