Unsere aktuellen Nachrichten
auf einen Blick
Treffen des obersten Kirchengremiums begann mit Andacht der Präses

Westfälische Landessynode digital gestartet

synodeAKTUELL Nr.1

Was, wenn das Öl ausgeht? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Andacht, mit der die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen Annette Kurschus die Herbsttagung der Landessynode online eröffnete.

Das Öl wird knapp. Die Ressourcen reichen nicht. Werden die Lichter ausgehen? Präses Annette Kurschus legte das biblische Gleichnis von den ‚Zehn Jungfrauen‘ – fünf von ihnen haben Öl für ihre Lampen dabei, um auf den Bräutigam in der Nacht zu warten, die anderen nicht; so verpassen sie die Hochzeitsfeier - unter dem Eindruck der aktuellen und akuten Erfahrungen und Ängste aus, die Europa seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine schütteln.

„Da gibt es nichts dran zu rütteln: Das Öl wird knapp. Das Gas reicht nicht. Die natürlichen Lebensgrundlagen schwinden. Wie die Jungfrauen kämpft die Menschheit damit, dass die Lichter ausgehen. Die Leuchten, mit denen viele unserer schönen Kirchen bei Nacht angestrahlt wurden, bleiben dunkel. Die törichte Menschheit trägt die Fackel eines unbegrenzten Wachstums vor sich her, hat aber nicht genug Öl dabei. Und einer der Händler, bei dem man es nachkaufen kann, hat dichtgemacht“, sagte Kurschus.

„Einiges – soviel Redlichkeit muss sein – haben wir tatsächlich verschlafen“, gab Annette Kurschus im Blick auf die Kirchen selbstkritisch zu bedenken. „Manche – das ist bitter! – sehen in denen, die beschämt draußen stehen, die Kirche von heute verkörpert“, sagte sie. „Außen vor, jedenfalls nicht dort, wo die Musik spielt und die Party stattfindet.“

Das Gleichnis für den ‚Ewigkeitssonntag‘, auch ‚Totensonntag‘ genannt – lehre: Es gibt ein Hätte, Könnte, Sollte, Müsste, das vergeblich ist.“ Diese Einsicht sei kein Defätismus oder Mangel an Glaube. Im Gegenteil, christlicher Glaube mache hellsichtig und hellhörig und hellwach. Er öffne die Augen für die Wirklichkeit. „Seid wach, denn ihr kennt weder Tag noch Stunde. Das ist keine Angstmache, das ist ein wirklich guter Rat.“

Zurück
Datum: 18.11.2022