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120 Teilnehmende beim Gemeindepädagogischen Forum in Villigst

Wer erzählen will, muss etwas zu sagen haben

Mit 120 Gemeindepädagog*innen, Diakon*innen und Mitarbeitenden in Verkündigung, Seelsorge und Bildungsarbeit war das Gemeindepädagogische Forum am 11. September 2023 in Villigst voll ausgebucht.

Unter der Überschrift „Pädagogisch wertvoll“ wurde der geistliche Impuls von Oberkirchenrätin Katrin Göckenjan-Wessel als zuständige Dezernentin für die theologischen Mitarbeiter*innen, das Hauptreferat von Bibelerzählerin Simone Merkel sowie die Begegnungsinseln und Workshops gestaltet.

Simone Merkel, die selbst auch Gemeindepädagogin ist, und die Bildungsarbeit der Berliner Stadtmission leitet, begeisterte als Bibelerzählerin ihre Zuhörer*innen. Sie sprach über die Bedeutung des Erzählens und wie der Dialog zwischen Erzählerin und Zuhörenden aussieht.

Simone Merkel konnte ihre Zuhörenden fesseln, weil sowohl der Vortrag als auch die Erzählmomente, in denen sie das Vortragspult verließ, deutlich machten: ich habe Respekt vor Euch als Zuhörenden. Das war auch eine ihrer Aussagen innerhalb des Vortrags. Wer erzählen will, muss etwas zu sagen haben, um die Zuhörenden nicht zu langweilen oder mit einem Wortschwall zu überschütten. Die Reaktionen und Rückmeldungen zeigen uns, es ist ihr gelungen.

Ihre Abschlusserzählungen stammen aus den Chassidim. Sie erzählte von einem Ort, an dem ursprünglich an einer bestimmten Stelle im Wald Feuer entfacht wurde, um zu meditieren, zu beten und sich dadurch zu stärken und kraftvolle Taten zu tun. Von diesem Ort in der Erzählung verschwand bei jeder neuen Erzählung ein Teil der ursprünglichen erlebten Praxis. Bis sie in die Erzählung über Rabbi Israel mündete, in der dieser vor einer herausfordernden Tat stand, für die er Kraft suchte: „Wir können kein Feuer mehr machen, wir können keine Gebete mehr sprechen, wir kennen den Ort auch nicht mehr, wo man es tun müsste, aber wir können die Geschichte davon erzählen. Und seine Erzählung hatte dieselbe Wirkung wie die Taten der Anderen“.

Der anschließende Austausch und die Gespräche an den Gesprächsinseln wurden von den vielen Kolleginnen und Kollegen, die eine solche Insel gestaltet hatten, bereichert und es passierte das, was im Hauptvortrag angesprochen wurde: es wurde erzählt. Die nachmittäglichen Workshops führten dann in unterschiedliche Praxis, so dass die Teilnehmenden mit vielen Impulsen zurück in ihre Gemeinden, Kirchenkreise und landeskirchlichen Dienste aufbrechen konnten. Am Ende gingen alle unter dem Segen „Ich habe nachgemessen: Du bist großartig, drum sei auch großartig“ der sinnbildlich durch einen extra dafür gefertigten Zollstock erlebbar wurde.

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