Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe lenken Aufmerksamkeit auf »vergessene Katastrophen«
Rohingya dürfen nicht vergessen werden
Jedes Jahr lenken Caritas international und die Diakonie Katastrophenhilfe mit einer gemeinsamen Aktion die Aufmerksamkeit auf Krisen und Katastrophen, die wenig bis gar keine Beachtung in der Öffentlichkeit und in den Medien finden. In 2018 blicken sie auf die Rohingya in Bangladesch und Myanmar.
Fast ein Jahr nach Beginn der brutalen Vertreibung der muslimischen Minderheit nach Bangladesch muss die Not der vertriebenen Rohingya endlich wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden, fordern die Hilfswerke anlässlich ihrer gemeinsamen Aktion "Die größte Katastrophe ist das Vergessen".
»Dass wir aktuell seltener dramatische Bilder aus Bangladesch sehen, bedeutet nicht, dass auch die Not der Menschen verschwunden ist«, sagt Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe. »Ganz im Gegenteil: Wir befürchten, dass sich die Lage der Rohingya während der Regenzeit über die Sommermonate weiter zuspitzen wird und die provisorischen Hütten der Menschen vielerorts einfach weggespült werden.«
Die Menschen müssen in stabilere und sicherere Unterkünfte kommen«, fordert Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes. »Vor allem, weil niemand weiß, wie die Zukunft der Rohingya aussieht und wie lange sie noch in dem Flüchtlingscamp ausharren müssen.« Die Rohingya gelten als Staatenlose, die sich auch in Bangladesch nicht dauerhaft niederlassen sollen. »Ihr unklarer rechtlicher Status darf aber nicht dazu führen, dass sie zum Spielball zwischen Bangladesch und Myanmar werden«, kritisiert Cornelia Füllkrug-Weitzel.
Ende August des vergangenen Jahres begann die massenhafte Vertreibung der Rohingya aus Myanmar. Ganze Dörfer wurden niedergebrannt. Viele Rohingya erzählen von brutalen Massentötungen und Vergewaltigungen. Etwa 700.000 Menschen der ethnischen Minderheit sind in kürzester Zeit nach Bangladesch geflohen. Dort leben die meisten von ihnen im Flüchtlingscamp Kutupalong nahe der Stadt Cox’s Bazar.
Caritas international und Diakonie Katastrophenhilfe sind mit ihren lokalen Partnerorganisationen in dem Flüchtlingscamp in Bangladesch aktiv und unterstützen die Menschen unter anderem mit Lebensmitteln, Brennstoff und Kochgeschirr. Um die hygienische Situation und die Versorgung mit sauberem Wasser in dem Camp zu verbessern, bauen die Hilfsorganisationen Latrinen mit Abwassertanks und bohren Tiefbrunnen. Caritas Bangladesch hat gemäß Regierungsvorgaben und in Kooperation mit dem UN Flüchtlingshilfswerk bereits 2.260 Übergangsunterkünfte gebaut, weitere 2.300 sind geplant. Bisher konnten 400.000 Menschen mit den verschiedenen Hilfen der beiden kirchlichen Werke erreicht werden.
Die Hilfswerke haben Informationsmaterial (Flyer und Plakate) zum Auslegen und Verteilen erstellt. Außerdem rufen sie zu Spenden auf.
Spenden
Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin
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Stichwort: Rohingya
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