Gastfreundschaft für Menschen in Not
Präses Kurschus sagt Unterstützung bei Hilfen für Geflüchtete zu
synodeAKTUELL Nr. 3
Mit einer eindeutigen Zusage reagierte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) Annette Kurschus auf die Bitte der Landesregierung, Land und Kommunen bei der Bewältigung von möglichen Fluchtbewegungen in den kommenden Wochen zu unterstützen. Die Evangelische Kirche werde sich nicht wegducken, wenn es um Nächstenliebe und Gastfreundschaft für Menschen in Not gehe, sagte die Präses.
Auf der Landessynode der EKvW, die derzeit von Bielefeld aus online tagt, hatte zuvor der Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen, Lorenz Bahr, ein Grußwort gehalten. Dabei überbrachte er auch die Bitte der Landesregierung, bei einem erwarteten künftigen Flüchtlingsaufkommen behilflich zu sein.
Die Präses dankte für das Vertrauen, das aus der überbrachten Bitte der Landesregierung spreche. „Und wir sagen aus tiefer Überzeugung: Ja“, so Annette Kurschus. Sie verwies auf die große Hilfsbereitschaft, die Kirchenkreise und Gemeinden in der EKvW Menschen aus der Ukraine seit Kriegsbeginn zuteilwerden lassen. Das werde man auch weiterhin tun. „Wir tun das auch für Menschen in Not aus anderen Ländern, die nicht die rechtlichen Vorteile von Ukraine-Flüchtlingen genießen. Auch dies werden wir weiter tun – unterschiedslos.“ Kurschus bedankte sich in diesem Zusammenhang bei den zahlreichen Ehrenamtlichen, die über Jahre mit ungebrochenem Engagement an vielen Orten unermüdlich für Geflüchtete da seien.
Man werde auch jetzt in allen Entscheidungsgremien, „von der Kirchenleitung bis in die Ortsgemeinden, intensiv nach Möglichkeiten suchen, Räume zur Aufnahme für Geflüchtete bereit zu stellen und bei der Aufnahme zu helfen“, sicherte die Präses zu. An den Staatsekretär richtete sie ihrerseits die Bitte: „Lassen Sie uns in geregeltem Kontakt miteinander bleiben. Wir brauchen den Austausch und Absprachen zu etlichen Fragen.“
Viele Akteurinnen und Akteure vor Ort und auf den Leitungsebenen würden einander mittlerweile kennen, so die Präses in der Rückschau. In konkreter Zusammenarbeit habe Vertrauen und Verständnis füreinander wachsen können. Aber es gebe auch andere Erfahrungen, deshalb bleibe dies eine Aufgabe für beide Seiten.
Erforderlich, so die Präses, sei beispielsweise, dass Informationen zeitnah fließen müssten und Problemanzeigen aufgenommen würden. Zudem wünschte sie sich, dass kirchliche Hilfekulturen und -anliegen mit staatlichen und behördlichen Notwendigkeiten im Sinne der Menschen miteinander verbunden würden.
Seit der sogenannten Flüchtlingskrise in Folge des Syrienkrieges sei die Zusammenarbeit zwischen Kirchengemeinden und Kommunen, aber auch zwischen dem Land NRW und der Landeskirche vielerorts intensiv, sagte Annette Kurschus. „Wir hatten viele Möglichkeiten, Erfahrungen miteinander zu sammeln. Das ist ein riesiges Privileg, und das wird Staat und Zivilgesellschaft in den kommenden Wochen und Monaten helfen.“