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UCC-Forum 2021: Partnerschaftstreffen zwischen Westfalen und den USA befasste sich mit persönlichen und sozialen Verunsicherungen in der Corona-Pandemie

Pandemie und Partnerschaftsarbeit

Die Corona-Pandemie hat die Grundfesten kirchlichen Lebens erschüttert. Gottesdienste in Kirchen waren nicht mehr möglich, selbst am Grab war kein tröstendes Umarmen mehr erlaubt. Wie kann nach diesen Erfahrungen eine Zukunft der Kirche aussehen? Brauchen wir eine neue Positionsbestimmung der Kirche?  Mit diesen Fragen beschäftigten sich 80 Menschen aus der United Church of Christ in den USA und der Evangelischen Kirche von Westfalen am 10. und 11. September 2021 beim UCC-Forum 2021.

Das jährliche Treffen fand zum zweiten Mal als Onlinekonferenz statt. Diana Butler Bass, Historikerin, Theologin und Verfechterin eines progressiven Christentums in den USA sprach über verschiedene Formen der Verunsicherung durch die Corona-Pandemie.

Die eigene Geschichte und auch die Geschichte des Landes habe einen großen Bruch erlebt. Viele Menschen hätten ihr Gefühl für körperliche Nähe und geografische Entfernungen verloren. Man wisse nicht mehr, wie man sich verhalten darf, wenn man die eigenen Freunde wieder ohne Abstand und Maske sehen darf, wie es ist, wieder in großen Gruppen zu sein. Jetzt kommt laut Diana Butler Bass den Gemeinden nicht nur die Aufgabe zu, Orte der Trauer und Klage und für Seelsorge zu sein. Vielmehr ermutigt sie Gemeinden, gerade auch prophetisch aufzutreten. Dazu gehöre das Suchen nach neuen Denkansätzen für die Zukunft.

Am zweiten Tag griffen Conference Minister Reverend Chad Abbot (Indiana Kentucka Conference), Reverend David Long-Higgins (Heartland Conference) und Ökumenedezernent Dr. Ulrich Möller (EKvW) die Thesen auf und setzten sie in Relation zum kirchlichen Alltag in den drei unterschiedlichen Partnerkirchen. Es wurde deutlich, dass wir auch bei Kirche über unsere Verwundbarkeit sprechen und das gesellschaftliche Narrativ, immer stark und unverletzlich zu sein, in Frage stellen müssen. Für Gemeinden bedeutet das z. B., zu entdecken, welcher nicht nur finanzielle Reichtum in einer übergemeindlichen Solidargemeinschaft liegt, die es ermöglicht, dass Gemeinden sich gegenseitig unterstützen.

Arbeitsgruppen, unter anderem zu den Themen Facebook-Church oder Thema Rassismus, und ein Online-Gottesdienst mit Abendmahl rundeten die Tagung ab. Im Gottesdienst wurde anlässlich des 20. Jahrestages von 9/11 der über 3.000 Toten der Terroranschläge in New York gedacht.

UCC Forum

Seit 1990 sind die Evangelische Kirche von Westfalen und die United Church of Christ in den USA in Kirchengemeinschaft miteinander verbunden. Jährlich treffen sie sich auf dem UCC-Forum. „Auch in diesem Jahr waren persönliche Besuche nicht möglich, mit Hilfe des Internets können wir uns jedoch auch in diesen schwierigen Zeiten hören und sehen“, sagte Dr. Elga Zachau, Vorsitzende des UCC-Ausschusses der EKvW. Und im nächsten Jahr freuen sich alle Beteiligten schon auf ein Wiedersehen in Haus Villigst. Dann wird sich zeigen, wie fundamental die Pandemie auch die Partnerschaftsarbeit zwischen zwei Kontinenten verändern kann.

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