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Projekt »Engagiert in Vielfalt« ist gestartet

Einsatz für Geflüchtete braucht Struktur und Perspektive

Ehrenamt braucht Strukturen und Perspektiven -  unter diesem Motto stand am Samstag im Institut für Kirche und Gesellschaft (Schwerte/Ruhr) die Auftaktveranstaltung des Projektes »Engagiert in Vielfalt – Wahrnehmung und Stärkung ehrenamtlicher Arbeit mit Geflüchteten in Stadt und Land«.

Was bewegt und motiviert Ehrenamtliche, sich in der Flüchtlingsarbeit zu engagieren? Welche Strukturen, Organisationen und Initiativen finden sie dabei vor? Und wie gestaltet sich die Lebenslage Geflüchteter, denen die Ehrenamtlichen begegnen? Welche Unterstützung brauchen sie unter den gegebenen Rahmenbedingungen?

Diesen und weiteren Fragen geht das Projektteam am Institut für Kirche und Gesellschaft nach. Dazu werden drei Jahre lang ehrenamtliche Initiativen in Stadt und Land intensiv in ihrer Arbeit begleitet. Ziel des Projektes ist die Erforschung und nachhaltige Unterstützung ehrenamtlicher Arbeit mit Geflüchteten in Stadt und Land.

Integrationsstaatssekretär Thorsten Klute vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales stellte bei der Auftaktveranstaltung zwei maßgebliche integrationspolitische Veränderungen der vergangenen Jahre heraus: »Asyl wurde zu einem echten Integrationsthema. Das ist neu, weil man bisher weitgehend glaubte, Integration habe erst mit der Anerkennung von Asyl zu beginnen. Die zweite wesentliche Veränderung ist das Entstehen einer neuen sozialen Bewegung im Land: Ehrenamtliche helfen und unterstützen Geflüchtete. In den Ausmaßen, wie wir das heute erleben, ist auch das neu. Die Ehrenamtlichen wirken daran mit, dass Menschen, die bei uns bleiben werden, teilhaben können, dass sie wie Du und ich Teil der Gesellschaft werden können. Das Projekt der Kirche verbindet diese beiden großen Veränderungslinien modellhaft.«

Albert Henz, theologischer Vizepräsident der Ev. Kirche von Westfalen ergänzte: »Es gibt die vielen Ehrenamtlichen und sie brauchen Begleitung, Unterstützung.« Die Landeskirche stelle dafür regelmäßig Sondermittel bereit. Im Institut für Kirche und Gesellschaft wurde zudem ein eigener Fachbereich eingerichtet, dem nun für drei Jahre auch die Mitarbeiterinnen dieses Projekts angehören. Nun sei es wichtig, so Albert Henz weiter, »dass sich die Stimmung nicht immer mehr von einer Willkommenskultur zu einer Abschottungs- bis Abschiebehaltung verändert. Dabei wissen wir genau, dass wir von einer gut gestalteten Zuwanderung profitieren: Demografisch, kulturell und sogar finanziell.«

Das Projekt stellt modellhaft sieben Initiativen in den Fokus der Untersuchung. Es vergleicht die unterschiedlichen Rahmenbedingungen der Arbeit, die Formen und Ausgestaltungen der Organisation, die Aufgabenfelder sowie die daran beteiligten Akteure und Motivationen.
 Erste Ergebnisse des dreijährigen Forschungsprojekts werden auf einer Praxistagung am 18. und 19. November 2017 in Dortmund vorgestellt. Gefördert wird das Projekt vom Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW.

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