Präses Kurschus begleitet den Bundespräsidenten zur Eröffnung einer Gedenkstätte in Weißrussland
Ein kaum bekannter Ort des Verbrechens
Präses Annette Kurschus reist am 29. Juni mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zur Eröffnung der Gedenkstätte Maly Trostenez nach Weißrussland.
Zusammen mit dem deutschen Staatsoberhaupt wird sie dort der Opfer des NS-Terrors gedenken: Maly Trostenez war zwischen 1942 und 1944 die größte nationalsozialistische Vernichtungsstätte auf dem Gebiet der damaligen Sowjetunion.
In Deutschland und Europa ist dieser Ort nahe der weißrussischen Hauptstadt Minsk wenig bekannt. Opfer waren vor allem weißrussische, österreichische, deutsche und tschechische Juden, Zivilisten, Widerstandskämpfer und Partisanen. Annette Kurschus, leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen und stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, wird in Maly Trostenez einen Kranz niederlegen. Die Zahl der Ermordeten geben Historiker mit mindestens 60.000 an, andere sprechen von 200.000.
Das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) Dortmund hat den Bau der Gedenkstätte maßgeblich vorangetrieben und Spenden gesammelt. Auch von der Evangelischen Kirche von Westfalen kam Unterstützung. An einer Konferenz des IBB über »Gedenken für eine gemeinsame europäische Zukunft« am 29. Juni nehmen auch der Bundespräsident und Präses Kurschus teil.
Das IBB arbeitet für Verständigung und Versöhnung zwischen den Völkern. Sein Ziel ist es, in interkulturellen Begegnungen und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit nationale Grenzen, aber auch historische, soziale, kulturelle, religiöse oder weltanschauliche Grenzen zu überwinden.
Bildnachweis: Gedenkstein bei Maly Trostenez: von Homoatrox -CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons