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Westfälische Landeskirche wirbt für kirchliche Berufe und begleitet Theologen im Studium

„Am Ende zählt der persönliche Kontakt“

Die Evangelische Kirche von Westfalen wirbt für kirchliche Berufe. Antje Röse begleitet junge Menschen auf dem Weg durch das Theologiestudium. Holger Gießelmann betreibt Nachwuchswerbung für Gemeindepädagoginnen, Diakone, Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Kirchenmusiker. 

Wie andere Arbeitgeber ist Kirche mittel- und langfristig auf qualifiziertes Personal angewiesen. Der Stellenmarkt ist umkämpft, junge Leute sind rar. Weitsichtige Planung heißt also, sich jetzt aktiv um Nachwuchs zu kümmern.

Seit acht Jahren steht Antje Röse den westfälischen Studierenden der Theologie als Ansprechpartnerin zur Verfügung. Sie hilft bei ganz verschiedenen Anliegen, Fragen und Problemen: Von der Organisation des Studiums über persönliche Lebenskrisen bis hin zu der der Frage, ob der Pfarrberuf überhaupt das Richtige ist. Dann zeigt Antje Röse Alternativen auf, etwa Gemeindepädagogik. Und: „Viele Studierende kommen an den Punkt, wo ihr Glaube erschüttert wird. Das kann auch mit einem bis dahin wörtlichen Verständnis des Bibeltextes zusammenhängen. Dann versuche ich deutlich zu machen, dass wir in der Bibel Gottes Wort im Menschenwort finden.“ Für Antje Röse ist das ein notwendiger Prozess: „Es gibt eben nicht nur eine einzige Frömmigkeitssprache. Im Theologiestudium soll man mehrere kennenlernen.“

An der Uni Münster nimmt sie außerdem einen Lehrauftrag wahr über das Gemeindepraktikum, das verbindlich zum Theologiestudium gehört. Sie gestaltet Tagungen und wirbt auf der jährlichen Infoveranstaltung für Oberstufenschüler für den Pfarrberuf.

Das tut sie gemeinsam mit ihrem Kollegen Holger Gießelmann, der seit einigen Wochen dabei ist, verschiedene Netzwerke aufzubauen. Er weiß: „Am Ende zählt der persönliche Kontakt.“ Damit dieser Kontakt zustande kommt, braucht es Werkzeuge, Mittel und Wege, denn die meisten Jugendlichen sind längst nicht mehr so verbunden mit ihrer Kirchengemeinde wie in früheren Jahren. Ein nützliches Werkzeug ist das soziale Netzwerk Instagram. Es hilft, Multiplikatoren zu gewinnen, denn davon braucht Gießelmann für seine Arbeit möglichst viele: Haupt- und Ehrenamtliche, „die Lust auf Veränderung haben“.

Bewusstseinsbildung ist notwendig. „Strukturell sollte das Thema der Nachwuchswerbung auf allen landeskirchlichen Ebenen angegangen und etwa durch Regionalbeauftragte in die Fläche gebracht werden“, findet Gießelmann. Er möchte die vorhandenen Möglichkeiten stärker nutzen, etwa über das Diakonische Jahr oder die üblichen Schülerpraktika.

Die nächste Schüler-Infotagung über den Pfarrberuf ist am 8./9. Februar in Haus Villigst (Schwerte). Anmeldung bis 3. Februar per E-Mail: birgit.hering@lka.ekvw.de, weitere Infos: www.bodenpersonal-gesucht.de/ueber-uns/aktuelles

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