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Präses Annette Kurschus Schirmherrin der Aktion „Beim Namen nennen“

Zum Weltflüchtlingstag 2023 wird die Dortmunder Innenstadt zum Mahnmal

Mehr als 51.000 geflüchtete Kinder, Frauen und Männer sind seit 1993 bei ihrem Versuch, nach Europa zu gelangen, gestorben. Die Dunkelziffer wird auf die dreifache Höhe geschätzt. Auf dieses stille, von den Medien nur sporadisch thematisierte Drama auf den Meeren und an den Außengrenzen der Europäischen Union macht das Aktionsbündnis „Beim Namen nennen“ anlässlich des Weltflüchtlingstags am 20. Juni mit aller Vehemenz aufmerksam.

Harte politische Entscheidungen stehen einer legalen europäischen Einreise im Weg und bewirken, dass Menschen, um aus lebensgefährlichen Situationen in den Heimatländern zu fliehen, ihr Leben für eine Flucht aufs Spiel setzen. Sollten sie das rettende Ufer Europas erreichen, warten unwürdige Flüchtlingslager ohne eine angemessene Versorgung auf sie. Gegen diese untragbare Situation und mit klarer Forderung nach sicheren Fluchtwegen setzt sich das Bündnis „Beim Namen nennen“ zur Wehr. Es geht darum, anonyme, auf der Flucht Umgekommene beim Namen zu nennen und auf ihre Geschichten hinzuweisen. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen und EKD-Ratsvorsitzende, betont die Relevanz der Aktion: „Es ist mir eine Ehre, Schirmherrin dieser Initiative zu sein. Sie macht darauf aufmerksam: Jeder einzelne der vielen Toten ist ein unverwechselbarer, einmaliger Mensch, von seinen Eltern beweint, von seinen Kindern vermisst, von seinen Lieben geliebt. Auch wenn die vielen Menschen geflüchtet sind – sie sind nicht flüchtig wie Schall und Rauch. Sie sind keine Nummern. Sie haben in Ewigkeit einen Namen. Jeder Name, der gelesen wird, ist ein Protest gegen ihren bitteren Tod.“

Zum Aktionsbündnis, das in mehr als 17 Städten in Deutschland und der Schweiz aktiv ist, gehören unter anderem die Evangelische Stadtkirche St. Reinoldi, das Diakonische Werk und der Evangelische Kirchenkreis Dortmund. Mit einem Mahnmal der Menschenwürde inmitten der Dortmunder Innenstadt und vielfältigen Aktionen und Veranstaltungen soll die Notwendigkeit von Veränderungen untermauert werden. Alle Veranstaltungen sind eintrittsfrei, Spenden kommen der Dortmunder Hilfsorganisation „Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work e.V.“ sowie dem Partnerprojekt „Collective Aid“ zugute.

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