Dr. Soritua Nababan, indonesischer Kirchenleiter und erster Moderator der VEM, starb im Alter von 87 Jahren
Trauer um Visionär der Mission und des interreligösen Dialogs
MedienInfo 22/2021
Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) trauert um Ephorus (Bischof) Dr. Soritua Nababan von der Protestantisch-Christlichen Batak-Kirche in Indonesien, der am 8. Mai 2021 im Alter von 87 Jahren verstorben ist. In einem Kondolenzschreiben an Angehörige und Kirchenleitung würdigt Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller ihn als visionären Kirchenführer, der seiner Generation weit voraus gewesen sei.
„Mit brillanter Klarheit hat er die künftigen Herausforderungen für die Kirchen in Indonesien und weltweit analysiert“, schreibt der Dezernent für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung der EKvW. Seine besondere theologische wie strategische Kompetenz haben ihn seit der Dissertation in Heidelberg bis in höchste Ämter im Lutherischen Weltbund und im Ökumenischen Rat der Kirchen ausgezeichnet.
1996 wurde Dr. Nababan zum ersten Moderator der Vereinten Evangelischen Mission, Gemeinschaft von Kirchen in drei Erdteilen (VEM) gewählt. In dieser Funktion leitete er die VEM bis zur zweiten Vollversammlung 2000 in Windhuk, Namibia. Von 1988 bis 1996 war der Pfarrer Ko-Vorsitzender des „United in Mission Committee“ und damit an der Umwandlung der deutschen Vereinigten Evangelischen Mission in eine internationale Gemeinschaft von Kirchen maßgeblich beteiligt.
Mit seinen reichen Erfahrungen aus der internationalen Ökumene und seinen theologischen Überzeugungen und Anliegen zu Grundfragen der Mission trug er ebenso maßgeblich zu dem 1996 beschlossenen ganzheitlichen Missionsverständnis bei, das die VEM und ihre Arbeit bis heute prägt. „Sein Missionsverständnis hat ihn zu einem Verfechter der Gerechtigkeit in Indonesien und weltweit gemacht“, sagt Dr. Möller, der als langjähriger Weggefährte seine tiefe Verbundenheit ausdrückte. Er habe von niemandem so viel über die weltweite ökumenische Zusammenarbeit gelernt wie von Bruder Nababan.
Vereinte Evangelische Mission (VEM)
Die Vereinte Evangelische Mission (VEM) mit Sitz in Wuppertal ist aus der Arbeit der Rheinischen Mission, der Bethel-Mission und der Zaire-Mission hervorgegangen. Ihre Mitglieder sind protestantische Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland und die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel. Sie arbeiten gleichberechtigt zusammen, um sich durch Programme und Projekte gegenseitig zu stärken, Verantwortung und Erfahrungen miteinander zu teilen, Menschen in Not und Konfliktsituationen zu helfen „und so gemeinsam das Wort von der Versöhnung in Jesus Christus zu bezeugen“, so die VEM.