Strukturen, Praxis und Perspektiven – Tagung der Kommission für kirchliche Zeitgeschichte
‚Modell Volkskirche‘
MedienInfo 3/2022
Das Konzept der ‚Volkskirche‘ steht zunehmend in der Diskussion. Insbesondere vor dem Hintergrund abnehmender Kirchenmitgliedschaft stellen sich Fragen nach seinen Ursprungsideen und der gesellschaftlichen Rolle einer solchen Volkskirche, deren diakonisches Handeln und religiöse Dienstleistungsangebote gleichwohl in der Öffentlichkeit weiterhin hoch im Kurs stehen.
In einer zweitägigen Veranstaltung lädt die Kommission für kirchliche Zeitgeschichte der Evangelischen Kirche von Westfalen dazu ein, gesellschaftlich relevante Dimensionen des komplexen Untersuchungsgegenstands ‚Volkskirche‘ in einem historischen Zugriff auszuloten.
Die Konferenz findet statt am 31. März und 1. April dieses Jahres im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche von Westfalen am Altstädter Kirchplatz in Bielefeld. Sie wendet sich an kirchenhistorisch interessierte Teilnehmende und lädt ein zum intensiven interdisziplinären Gedankenaustausch zum Thema.
Zahlreiche Referentinnen und Referenten beleuchten die historische Dimension der Volkskirche des zurückliegenden Jahrhunderts aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Von den theologischen, juristischen und politischen Grundlagen einer Volkskirche, etwa ihrer Etablierung als Körperschaft des öffentlichen Rechts in der Weimarer Reichsverfassung, reicht die Betrachtung über deren Entwicklung in der Zeit des Nationalsozialismus und in beiden deutschen Staaten nach 1949 bis hin zum Ausblick auf die volkskirchliche Zukunft. In einer Podiumsdiskussion fragen u. a. die westfälische Präses und EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus, Kirchenpräsident Joachim Liebig (Anhalt), Schriftführer Bernd Kuschnerus (Bremen) und der Bischöfliche Generalvikar Klaus Pfeffer (Essen) nach ‚Konfessionellen Prägungen – gemeinsamen Perspektiven?‘
Nach wie vor übernehmen die Kirchen im deutschen Arrangement zwischen Kirche und Staat wichtige gesamtgesellschaftliche Aufgaben. „Um diese besondere Beziehung zu verstehen und auch weiterhin zukunftsfähig zu gestalten, lohnt eine eingehende Befassung mit ihrer historischen Entwicklung“, so Landeskirchenrat Vicco von Bülow, der die Teilnehmenden der Tagung in Bielefeld begrüßen wird.
Anmeldungen sind bis zum 3. März per E-Mail möglich an:marion.passlack@ekvw.de.
Geplant ist die Tagung in Präsenz. Sollte die Pandemiesituation eine Veranstaltung vor Ort nicht zulassen, ist eine kurzfristige Änderung hin zu einem Hybrid- oder Online-Format denkbar.