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Präses Annette Kurschus: Christlicher Glaube ist keine politische Überzeugung, hat aber politische Konsequenzen

Kirchenasyl kann ein notwendiges Zeitfenster sein

Präses Annette Kurschus hat das Kirchenasyl verteidigt: »Wenn Flüchtlinge abgeschoben werden sollen und ihnen dann Gefahr für Leib und Leben droht, kann es geboten sein, nochmals alle rechtlichen Möglichkeiten zu prüfen – vielleicht sind sie noch nicht ausgeschöpft«, sagte die leitende Theologin der Evangelischen Kirche von Westfalen am Donnerstag vor Journalisten in Bielefeld.

In solchen Fällen könne ein Kirchenasyl eine Atempause gewähren, ein notwendiges Zeitfenster öffnen. Dadurch entstehe kein rechtsfreier Raum. Im Gegenteil: »Dieses Zeitfenster des Kirchenasyls kann den Rechtsstaat sogar stärken, weil es in vielen Fällen dem Recht zum Durchbruch verhilft.«

Gemeinden, erklärte Präses Kurschus, gewährten dieses Asyl nicht leichtfertig oder aus politischer Opposition, sondern aus christlicher Überzeugung. Denn: »Der christliche Glaube ist keine politische Überzeugung, hat aber sehr wohl politische Konsequenzen.«

Derzeit gibt es im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen 28 Fälle von Kirchenasyl mit insgesamt 42 Personen. Das Kirchenasyl unterliegt klaren Regeln. Es wird immer der zuständigen Ausländerbehörde gemeldet. (MedienInfo 39/2018)

 

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