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Visitationsteam besuchte die Arenakapelle auf Schalke

„Du bist willkommen, egal, wo du wechkommst“

Im Rahmen der landeskirchlichen Visitation des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid besuchte eines der Visitationsteams die Arenakapelle auf Schalke. Zum Gespräch empfangen wurden die Gäste von ‚Schalkepfarrer‘ Ernst-Martin Barth.

Schon die Atmosphäre beeindruckte die Besucher. Hier der karge nüchterne Raum mit einem Stuhlkreis für das Gespräch, gegenüber der ‚Spielertunnel‘, hin zum legendären Grün.

Die Arenakapelle auf Schalke ist ein einzigartiges ökumenisches Projekt, das vom Verein FC Schalke 04 initiiert und vom Künstler Alexander Jokisch gestaltet wurde. Die Kapelle liegt im Herzen der Arena und ist bewusst als Gegenpol zum ‚Kampf der Körper‘ auf dem Spielfeld zu verstehen. Man betritt die kleine Kapelle durch ein geteiltes Kreuz. Hell und puristisch gestaltet, bietet sie Raum für die Seele und lädt Menschen unterschiedlicher Herkunft dazu ein, sich zu besinnen und zur Ruhe zu kommen -vom Fan bis zum Fußballprofi.

Der Verein FC Schalke 04 ist für viele Menschen in Gelsenkirchen und Umgebung von enormer Bedeutung. Er bietet ihnen eine außergewöhnliche Identifikationsmöglichkeit in einer besonders strukturschwachen Region. Die Fans haben eine tiefe Bindung zu ihrem Fußballclub, die Arena ist, wie viele es nennen, ihr ‚zweites Wohnzimmer‘. Die Kapelle auf Schalke bietet darin einen besonderen Ort für Menschen, die sonst wenig Kontakt zur Kirche haben. Das Thema ‚Fußball und Verein‘ wird hier zum Kontaktpunkt für das Thema ‚Glaube‘.

Pfarrer Ernst-Martin Barth versteht sich als Seelsorger für alle, die mit dem Verein oder der Arena in Berührung kommen. „Jeder ist willkommen, egal, wo du wech kommst“, lautet das niederschwellige Motto. Der Raum der Kapelle ist über eine Glastür direkt mit der Arena verbunden und ermöglicht den Fans, einen Moment der Stille und Besinnung inmitten des Trubels zu erleben.

Die Kapelle auf Schalke wird sehr häufig von Fans des Vereins für Taufen, Konfirmationen und Trauungen genutzt. Es könnten noch viel mehr Anfragen angenommen werden, berichtet Pfarrer Barth, aber das übersteige die terminlichen Möglichkeiten. Und das ist auf katholischer wie auf evangelischer Seite so, denn die Stadionkapelle wird in ökumenischer Gemeinschaft genutzt.

Pfarrer Michael Grimm von der evangelischen Epiphanias-Kirchengemeinde in Gelsenkirchen beschreibt einen Besuch der Kapelle mit seinen Konfirmandinnen und Konfirmanden als festen Bestandteil seines Programms. Und auch der ehemalige Gymnasiallehrer Martin Betz bietet heute noch Führungen durchs Stadion und zur Kapelle an. „Man bleibt halt mit dem Herzen dabei“, so Betz.

‚Mit Gott auf Schalke‘ ist der Name eines Vereins im Umfeld des Proficlubs. Sein Vorsitzender Ralf Mauelshagen, feiert mit den Fans stets ökumenische Derbygottesdienste, wenn Schalke 04 auf den benachbarten Erz-Rivalen Borussia Dortmund trifft. Diese Gottesdienste, so berichtet er, werden auch von Borussiafans rege besucht werden. Glaube verbindet und überwindet Grenzen. Und sogar eine Schalke-Bibel gibt es hier, bereits in der 2. Auflage.

Die Arenakapelle auf Schalke präsentierte sich den Visitatoren als ein Ort, an dem sich Fußball und Glaube auf einzigartige Weise treffen. „Man ist als Kirche dort sehr nah am Menschen“, sagt Pfarrer Barth. Die Arenakapelle stehe für Offenheit, Toleranz und Gemeinschaft und lade alle dazu ein, einen Moment der Stille und Besinnung zu erleben.

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