Dienstälteste Oberkirchenrätin der Evangelischen Kirche von Westfalen
Doris Damke in den Ruhestand verabschiedet
MedienInfo 72/2019
Vor 28 Jahren begann sie ihren Dienst als Landeskirchenrätin, vor 24 Jahren wurde sie zur Oberkirchenrätin gewählt: Doris Damke (64) ist am Donnerstag (10.10.) in Bielefeld in den Ruhestand verabschiedet worden.
„Von der Fülle ihrer Gaben und von der Ausstrahlung ihrer Persönlichkeit hat unsere Kirche auf vielfältige Weise profitiert“, würdigte Präses Dr. h. c. Annette Kurschus die scheidende Oberkirchenrätin. In einem festlichen Gottesdienst in der Neustädter Marienkirche erinnerte die Präses auch daran, dass Doris Damke „als weibliche Pionierin“ oft die erste Frau war: als Pastorin im ersten westfälischen Teampfarramt in Bottrop, als erste Gemeindepfarrerin im Kirchenkreis Münster und dort auch als erstes weibliches Mitglied des Kreissynodalvorstandes, schließlich als erstes weibliches hauptamtliches Mitglied der westfälischen Kirchenleitung. Sie habe ihren Dienst „als Mensch mit feinem Gespür für die Zwischentöne und das angemessene Wort und die nötige Tat zur rechten Zeit“ getan, sagte Präses Kurschus.
Doris Damke war die dienstälteste Dezernentin für missionarische Dienste und Diakonie - nicht nur in Westfalen, sondern in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Pfarrer Jürgen Dittrich nannte sie in seinem Grußwort eine „diakonische Marathonläuferin“. Als solche habe sie den langwierigen Vereinigungsprozess der Diakonie in Westfalen, Rheinland und Lippe „mit viel Geduld und konsequenter Beharrlichkeit, aber auch mit dem Mut zu neuen Wegen“ maßgeblich gefördert, sagte der Theologische Vorstand der Evangelischen Stiftung Volmarstein (Wetter/Ruhr). Für Dr. Peter Wick, Theologieprofessor in Bochum, zeichnet sich die „Vollblutpastorin“ Damke durch theologische Leidenschaft und Scharfsinn aus. Das Landeskirchenamt habe sie als ihre Gemeinde verstanden. „Immer suchtest du einen Weg, um unsere Kirche in ihrer Vielfalt zusammenzuhalten, ohne einen Kompromiss mit der Wahrheit und der Klarheit zu machen.“
In ihrer Abschiedspredigt sagte Damke: „Glauben vermittelt sich nur persönlich und durch erfahrbare Gemeinschaft. Und wir verfügen nicht über ihn. Nicht über unseren eigenen noch über den anderer. Aber wir können erfahren, wie er in uns, an uns und durch uns zu wirken vermag. Er will vom Ohr in den Kopf und vom Kopf in das Herz und vom Herz in den Mund.“ Und in die Hand als praktische Nächstenliebe, fügte die langjährige Diakoniedezernentin hinzu: „Denn das Wort handelt auch, indem die Hand verkündigt.“
Doris Damke war auch jahrzehntelang Mitglied im Ständigen Theologischen Ausschuss und im Theologischen Prüfungsamt der EKvW, außerdem auf europäischer Ebene im Exekutivausschuss der Leuenberger Kirchengemeinschaft.