Reaktion auf den Rücktritt von Annette Kurschus als Präses der EKvW
Bedauern und Respekt
MedienInfo 37/2023
Die Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) nimmt mit Bedauern den Rücktritt von Dr. h.c. Annette Kurschus vom Amt der Präses der Landeskirche zur Kenntnis. Zugleich zollt die Kirchenleitung der scheidenden Präses höchsten Respekt für ihre persönliche Entscheidung, mit der sie die weitere konsequente Aufarbeitung und Bekämpfung sexualisierter Gewalt, die gemeinsam mit Betroffenen errungen sei und es weiter zu erringen gelte, gewährleisten will.
Ausgerechnet in diesem Bereich, den sie ausdrücklich zu ihrer „Chefinnensache“ gemacht habe, habe ihr öffentliches Vertrauen Schaden genommen, hatte Kurschus bei der Erklärung ihrer Demission gesagt.
„Wir verlieren mit Annette Kurschus eine brillante Theologin und Predigerin im Präsesamt“, sagte der Theologische Vizepräsident der EKvW Ulf Schlüter. „Vielen Menschen, auch mir persönlich, tut es sehr leid, sie nicht mehr als Leitende Geistliche unserer Kirche an der Seite zu wissen.“
Dennoch, so Schlüter, respektiere er Kurschus‘ Entscheidung, ihre Ämter aufzugeben, und halte sie für richtig. In leitender Position, wie als Präses einer Landeskirche oder Ratsvorsitzende der EKD, sei es unumgänglich, mit uneingeschränkter öffentlicher Reputation zu agieren. Das sei Annette Kurschus in der gegenwärtigen Situation nicht mehr möglich gewesen.
Der Evangelischen Kirche von Westfalen steht zunächst kommissarisch Ulf Schlüter als Theologischer Vizepräsident vor. Er wird auch die Beratungen der westfälischen Landessynode leiten, die am kommenden Wochenende in Bielefeld zu ihrer Herbsttagung zusammentreten wird.