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Regionalgruppe der GEKE tagte zu »Kirche in einer post-christlichen Gesellschaft«

»Weder larmoyant noch panisch«

Am 23. und 24. März tagte die Nordwest-Regionalgruppe der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) in Haus Villigst in Schwerte. Neben aktuellen Entwicklungen in der GEKE stand als Schwerpunktthema »Die Kirche in einer post-christlichen Gesellschaft« auf dem Programm.

Nachdem Vizepräsident Albert Henz am Donnerstag die Gäste im Namen der gastgebenden westfälischen Landeskirche begrüßt hatte, konnten die Teilnehmenden bei einem Rundgang über den Campus von Haus Villigst einen Einblick in die Arbeit der dort ansässigen Institute und Ämter der EKvW gewinnen. Ob Kirche und Gesellschaft, Begabtenförderung, Jugendarbeit, Gottesdienst und Kirchenmusik - die Vielfalt des Engagements in diesem »Kompetenzzentrum« ist in dieser Art einmalig in den beteiligten Kirchen.

Der erste Abend schloss angemessen mit einem gemeinsamen Abendmahl in der Kapelle von Haus Villigst und damit mit dem, was durch die <link http: www.leuenberg.net de leuenberger-konkordie _blank external-link auf externe>Leuenberger Konkordie erst möglich wurde: die Abendmahlsgemeinschaft zwischen evangelischen Kirchen unterschiedlicher Länder und Konfessionen.

Postchristliche Gesellschaft

Der Freitag stand unter dem Schwerpunktthema »Die Kirche in einer post-christlichen Gesellschaft«. Arjan Plaisier, bis vor kurzem Generalsekretär der Protestantischen Kirche in den Niederlanden (PKN), berichtete über die Situation in den Niederlanden. Dort sei die Säkularisierung der Gesellschaft weiter vorangeschritten als in Deutschland, der Anteil der Protestanten an der Bevölkerung beträgt nur noch 8,6 Prozent.

»Für diejenigen, die es bisher noch nicht erkannt haben: wir leben in einer postchristlichen Gesellschaft,« stellte Plaisier in seinem Vortrag fest. »Darauf dürfen wir weder larmoyant noch panisch reagieren. Auch wenn wir zu einer Minderheit gehören, gibt es immer noch viel und lebendiges christliches Leben.«

In den folgenden Berichten aus den Mitgliedskirchen wurden sowohl Gemeinsamkeiten als auch Unterschiede in den gesellschaftlichen Entwicklungen deutlich. Einig waren sich alle Beteiligten darin, wie damit umzugehen ist: »Wir müssen die gesellschaftlichen Entwicklungen aufmerksam beobachten und sensibel darauf reagieren. Aber wir müssen uns ihnen nicht unkritisch anpassen, sondern dürfen unverzagt als Christen in dieser Welt Zeugnis von unserem Auftrag geben,« fasste Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow zusammen.

Im nächsten Jahr trifft sich die Nordwest-Regionalgruppe auf Einladung der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck in Hofgeismar und will sich schwerpunktmäßig dem interreligiösen Dialog in Europa widmen.

Info: GEKE

Die Nordwestgruppe ist eine von mehreren Regionalgruppen der GEKE. Neben einigen evangelischen deutschen Landeskirchen (wie der westfälischen oder der rheinischen Landeskirche) gehören die evangelische Kirchen aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich zu dieser Gruppe. Einladungen an die evangelischen Kirchen in Großbritannien sind ausgesprochen.
Die Mitglieder treffen sich einmal jährlich, um ein theologisches Thema zu behandeln, dass in den evangelischen Kirchen Europas akuell von Bedeutung ist.
Die EKvW ist vertreten durch Pfarrerin Stephanie Lüders (Dortmund) und Landeskirchenrat Dr. Vicco von Bülow. Die Geschäftsführung der Nordwestgruppe liegt bei Oberkirchenrätin Barbara Rudolph (EKiR).

Die GEKE-Vollversammlung trifft sich alle sechs Jahre an wechselnden Orten. Die nächste Vollversammlung findet 2018 in Basel statt, zuletzt kamen die Verteterinnen und Vertreter 2012 in Florenz zusammen.

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