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Christian Bald am Reformationstag eingeführt und Regine Burg entpflichtet

Wechsel im Superintendentenamt

Mit einem festlichen Gottesdienst am Reformationstag in der Neustädter Marienkirche wurde Christian Bald als Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Bielefeld durch Präses Annette Kurschus eingeführt.

Zugleich wurde Regine Burg in der mit rund 900 Gästen voll besetzten Kirche aus ihrem Amt entpflichtet und in den Ruhestand verabschiedet.

Unmittelbar nach dem zweistündigen Gottesdienst, der von einer großen Bandbreite kirchenmusikalischer Werke im Rahmen der Bielefelder Konzerttage geprägt war, zollten die Grußredner aus der Stadt, der Ökumene und evangelischen Kirche der ehemaligen Superintendentin großen und sehr wertschätzenden Respekt wie Anerkennung für ihren Dienst und hießen den neuen Superintendenten ebenso herzlich wie erwartungsvoll willkommen. Beim anschließenden Fest rund um die Neustädter Marienkirche feierten die Gäste bei Bratwurst, Brezeln und Kaltgetränken ein fröhliches Fest in stimmungsvollem Ambiente.

In ihrer Ansprache an den neuen Superintendenten betonte Präses Kurschus: „Der Kirchenkreis Bielefeld will Ihre Leitung und Ihre Übersicht. Er braucht Ihre Fürsorge und Liebe. Er erwartet von Ihnen orientierende Worte, mutige Entscheidungen und hoffnungsvolle Taten.“

Im Namen der Kirchenleitung dankte Kurschus der scheidenden Superintendentin für ihren Dienst: „Du warst eine der ersten Frauen im westfälischen Superintendentenamt. Und Du hast dieses Amt als starke Frau ausgefüllt.“ Mit Blick auf den zurückliegenden Dienst, mal als Orientierung gebende Leitungspersönlichkeit, mal als vertraute Freundin, betonte die Präses: „Es war Dir immer ein wichtiges Anliegen, betroffene Gemeinden, Einrichtungen und Personen – so gut es ging – mitzunehmen in Entscheidungsprozesse, transparent zu handeln und um Verständnis zu werben für manche schmerzliche Veränderung.“

In seiner ersten Predigt in Bielefeld nahm der neue Superintendent Bezug auf das Verhältnis von Reformation und Freiheit, die untrennbar zusammen gehören: „Eigentlich müssen wir sie in umgekehrter Reihenfolge nennen: Freiheit und Reformation“, denn „die Reformation setzt nicht die Freiheit frei! Die Reformation folgt der Freiheit.“ Diese Freiheit löse jedoch auch bei manchen Ängste oder die Sehnsucht nach Sicherheit aus. Deutlich wandte sich Bald mit Blick auf den zuvor gesungenen Reformations-Choral gegen die „Identitären Bewegungen“, die für sich als die Hüter von Heimat und christlicher Abendlandkultur werben würden: „So denkt und so lebt der Glaube nicht! Gerade weil Gott für uns ‚ein feste Burg‘ ist, brauchen wir unsererseits keine Mauern und Burgen zu bauen: Um unser Leben nicht. Um unser Land nicht. Und auch um Europa nicht.“ Insofern, so Bald, sei der Reformationstag auch kein kirchenpolitischer Gedenktag, sondern ein Tag der Selbstbesinnung: „Gott ist mir unmittelbar nahe – ganz und gar und unbedingt liebevoll!“

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