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Kirchliches Filmfestival Recklinghausen feiert zehnjähriges Bestehen / Ehrenpreis für Wim Wenders

Unbequeme Filme

Zum Auftakt seiner Jubiläumsausgabe präsentiert das Kirchliche Filmfestival Recklinghausen am Mittwoch die Komödie „Womit haben wir das verdient?“. Regisseurin Eva Spreitzhofer stellt um 19.30 Uhr ihren ersten Kinospielfilm vor.

In dem Film würde einer aufgeklärten, liberalen Patchwork-Familie der Spiegel vorgehalten, erklärten die künstlerischen Leiter des Festivals, Horst Walther und Michael Kleinschmidt. Der Regisseurin und ihrem Ensemble gelinge eine bissige Gesellschaftskomödie über Toleranz und ihre Grenzen.

Bis Sonntag zeigt das 10. Kirchliche Filmfestival unter dem Titel „Unbequeme Filme“ 18 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme. Die ausgewählten Filme behandlen aktuelle Themen wie Zukunft der Arbeit, Migration sowie Dialog der Kulturen und Religionen.

Der Name ist Programm: Denn das Kirchliche Filmfestival mutet seinen Gästen auch einige unbequeme Filme zu. Formate, „die nicht wegschauen lassen, wenn Menschen auf der Flucht ertrinken, wenn Schwächere unterdrückt werden.“ Die „uns erleben lassen, dass Solidarität, Gerechtigkeit und Humanität für ein gelungenes Leben und menschliches Miteinander gebraucht werden“, wie Präses Dr. h. c. Annette Kurschus, Bischof Dr. Felix Genn und Bürgermeister Christoph Tesche im Grußwort des Programmes schreiben.

Preise des Kirchlichen Filmfestivals

Zahlreiche Preisträger und Filmschaffende werden zu Publikumsgesprächen erwartet, darunter der Regisseur Wim Wenders mit seiner Dokumentation „Papst Franziskus - Ein Mann seines Wortes“. Wenders erhält am Sonntag einen mit 3.000 Euro dotierten Ehrenpreis für sein Lebenswerk, der in diesem Jahr erstmals anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Festivals vergeben wird.

Die Auszeichnung würdige Wenders facettenreiches Werk, das den Menschen und die Menschlichkeit in den Vordergrund rücke, wie der Arbeitskreis „Kirche & Kino“ des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen und des katholischen Kreisdekanats Recklinghausen erklärte.

Der „Ökumenische Preis des Kirchlichen Filmfestivals Recklinghausen“ geht in diesem Jahr an den Dokumentarfilm „Of Fathers and Sons - Die Kinder des Kalifats“ über zwei Brüder, die in Syrien aufwachsen und nach dem Willen des Vaters für die Errichtung eines Kalifats kämpfen sollen. Produzent Tobias Siebert ist für ein Gespräch zu Gast. Mit der Auszeichnung werde lauf den Veranstaltern ein Film prämiert, der sich engagiert und künstlerisch überzeugend mit dem Menschen im Spannungsfeld von Arbeitswelten, Kulturen und Religionen auseinandersetzt.

Der Preis ist mit 2.000 Euro und einem Olivenbäumchen dotiert und wird vom Bistum Münster sowie der Stiftung „Protestantismus, Bildung und Kultur“ des Evangelischen Erwachsenenbildungswerkes Westfalen und Lippe gestiftet und vergeben.

Den Preis der Kinderjury erhält der Film „Checker Tobi und das Geheimnis unseres Planeten“, in dem sich der Titelheld auf eine Weltreise begibt, um ein ominöses Rätsel zu lösen, das ihm eine Flaschenpost gestellt hatte. Checker Tobi - alias Tobias Krell - ist vor allem durch seine TV-Reportagen für den Kinderkanal bekannt.

Einzigartig

Das Filmfestival ist europaweit einzigartig und findet 2019 vom 20. bis 24. März statt. Ins Leben gerufen wurde es vom ökumenischen Arbeitskreis „Kirche und Kino“ des katholischen Kreisdekanats Recklinghausen und des evangelischen Kirchenkreises Recklinghausen. Seit seinem Start hat das Festival rund 30.000 Besucher angelockt, die mehr als 100 Filme sehen konnten.

Zu den Sponsoren und Förderern zählen die Evangelische Kirche von Westfalen und das Bistum Münster sowie die Deutsche Bischofskonferenz. (epd)

 

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