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John Dorhauer, Präsident der United Church of Christ, in Dortmund

„Trump zerstört unser Land“

„Wer, wenn nicht wir? Wenn nicht jetzt, wann dann?“ Für Dr. John Dorhauer ist klar: Die Kirche Jesu Christi kann gar nicht anders, als für Verfolgte, Unterdrückte und Notleidende einzustehen und ihre Stimme zu erheben gegen Rassismus und Ungerechtigkeit.

Der Präsident der United Church of Christ (UCC) aus Cleveland/Ohio hielt in Dortmund eine leidenschaftliche Rede für Willkommenskultur und Gerechtigkeit. Er bezog sich dabei auf das Leitmotiv, das sich seine Kirche gegeben hat: „Ganz gleich, wer du bist oder wo du dich auf deinem Lebensweg befindest: Hier bist du willkommen.“ Die Kirche im Allgemeinen und die UCC im Besonderen sei berufen, für Einheit, Liebe, Akzeptanz und Gleichheit einzutreten. Der Präsident nannte Beispiele des tatkräftigen Einsatzes seiner Kirche für Flüchtlinge und Migranten.

Dies entspricht für Dorhauer der besten Tradition seines Landes: Die Vereinigten Staaten von Amerika seien von Anfang an ein Land gewesen, in dem Zuwanderer verschiedenster Herkunft, Kultur und Religion willkommen waren. Der jetzige Präsident sei dabei, diese große Tradition zu zerstören. „Donald Trump ist in meinem Leben der erste Politiker, der gewählt wurde, weil er ein Rassist ist“, sagte Dorhauer. Zwar habe es in diesem Land schon immer Rassismus gegeben. Doch dem gegenüber stünden bedeutende Siege des beharrlichen bürgerschaftlichen Engagements: Wahlrecht für Schwarze, Eherecht für gleichgeschlechtliche Paare u.a. Das und noch mehr werde nun in atemberaubender Geschwindigkeit zunichte gemacht. Trumps Motto „Make America Great Again“ werde von vielen übersetzt mit „Make America White Again“.

Dorhauer hofft, dass die „Zeugnisse der Liebe“ in der UCC die Herzen und Sinne der Mächtigen verändern werden. „Wir hoffen, dass die Liebe, für die wir einstehen, die einfach und schlicht ist, mit dafür sorgen wird, dass Fremdenhass und Ausländerfeindlichkeit überwunden werden, die uns alle zerstören können.“

Für Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller ist die Klarheit der UCC vorbildlich. „Wir in Deutschland, in Westfalen, können viel von dieser entschlossenen Haltung unserer Partnerkirche lernen, gerade auch in der Auseinandersetzung mit dem Thema „Kirche und Migration“. Darum geht es in der Hauptvorlage, mit der sich die Landessynode (17.-20.11.) beschäftigt.

Die Evangelische Kirche von Westfalen ist seit 1980 mit der United Church of Christ in Kirchengemeinschaft verbunden. Die in Teilen auf deutsche Auswanderer zurückgehende Kirche zählt rund eine Million Mitglieder. Die Gemeinden sind weitgehend selbständig. Gegner und Befürworter von Präsident Donald Trump stehen sich auch in dieser Kirche gegenüber.

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