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Pfarrer Helmut Disselbeck, Altsuperintendent des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten ist tot

Tief mit dem Ruhrbergbau verbunden

Der Evangelische Kirchenkreis Gladbeck-Bottrop-Dorsten trauert um Pfarrer i.R. Helmut Disselbeck. Der Altsuperintendent des Kirchenkreises verstarb am 30. April im Alter von 87 Jahren in seiner Wahlheimat Kiel.

Helmut Disselbeck wurde am 19. März 1929 als Sohn eines Bergmanns in Bochum geboren.  Sein Studium führte ihn nach Wuppertal, Heidelberg und Münster. Nach seinem ersten theologischen Examen absolvierte er sein Vikariat in der Gemeinde Recklinghausen Suderwich. Nach seinem zweiten theologischen Examen begann der Verstorbene seinen Dienst als Pfarrer in Gladbeck, wo er am 24. Februar 1957 ordiniert wurde.

Als einer der wenigen Theologen arbeitete Disselbeck ein Jahr lang als Lehrhauer auf der Schachtanlage Matthias-Stinnes III/IV, eine Tätigkeit, die ihn Zeit seines Lebens prägte und in seiner tiefen Verbundenheit zum Ruhrbergbau und zur Arbeitswelt zum Ausdruck kam.

Es folgte die Übernahme einer Pfarrstelle in der Gemeinde Marl-Drewer. In den 17 Jahren seiner dortigen Dienstzeit baute er gemeinsam mit anderen Akteuren den Evangelischen Stadtkirchenverband Marl auf, leitete zeitweilig das Diakonische Werk und eine Familienbildungsstätte. Als Mitglied der Landessynode der Evangelischen Kirche von Westfalen leitete Disselbeck auch den Strukturausschuss der westfälischen Landeskirche.

Im Sommer 1975 wechselte der Theologe in die Paul-Gerhardt-Gemeinde in Kiel Dietrichsdorf. Über die Gemeindearbeit in Kiel hinaus wirkte der Verstorbene im Gemeindeverband der Stadt und im Finanzausschuss des dortigen Kirchenkreises mit. Als Nachfolger von Pfarrer Balthasar von Bremen wurde Helmut Disselbeck am 12. August 1984 in sein Amt als Superintendent des Kirchenkreises Gladbeck-Bottrop-Dorsten eingeführt. Krankheitsbedingt trat er im März 1991 in den Ruhestand und zog zurück nach Kiel.

Helmut Disselbeck stand exemplarisch für eine Kirche, die an den Sorgen der Menschen unmittelbar teilnimmt. Der Altsuperintendent sah sich immer als Pastor für die Arbeiter des Kirchenkreises. Er fühlte, dass das Verhältnis zwischen arbeitender Bevölkerung und Kirche Engagement brauchte. Darüber hinaus sah er die besonderen Aufgaben der Kirche im Ruhrgebiet immer ökumenisch. In seinem Kirchenkreis war er ein glaubwürdiger Vertreter des Evangeliums für die Menschen dort, aber auch für die gesellschaftliche Öffentlichkeit.

Auch in seinem Ruhestand nahm Helmut Disselbeck regen Anteil am Leben und der Arbeit in seinem ehemaligen Kirchenkreis. Bis zu seinem Tod versäumte es der Verstorbene nie, der Kreissynode zu ihren jährlichen Tagungen seine sehr persönlichen und humorvollen Grüße auszurichten. Bis heute pflegte er Freundschaften und hielt engen Kontakt zu vielen seiner ehemaligen Mitarbeitenden und Weggefährten.

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