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6. Tag der Notfallseelsorge

„Suizid, eine Herausforderung in der Seelsorge“

Der 6. Tag der Notfallseelsorge Westfalens hatte in diesem Jahr das sehr ernste Thema Suizid. 170 Haupt-, Neben- und Ehrenamtliche aus über 30 Notfallseelsorge-Systemen in den fünf Regionen Westfalens waren am 15. Oktober in Haus Villigst dabei – darunter sehr viele, die den Tag der NFS zum ersten Mal erlebten.

Die Vorbereitung lag in den Händen der fünf landeskirchlichen Pfarrer:innen der Notfallseelsorge. Hendrik Meisel, kreiskirchlicher Pfarrer für Seelsorge und Beratung im Kirchenkreis Hamm, führte souverän durch das Programm. Matthias Rausch, der neue landeskirchliche Beauftragte für Notfallseelsorge, eröffnete den Tag mit einer Andacht zum Propheten Jona, der nicht mehr weiterleben wollte und erst nach dieser „suizidalen Krise“ wieder Kraft für das Leben fand.

Im folgenden Grußwort seines Vorgängers Ralf Radix wurde deutlich, dass dieser auch in seiner neuen Funktion als Theologischer Referent für Seelsorge und Beratung der EKvW der Notfallseelsorge eng verbunden bleibt. Die Freude darüber, dass seine Idee eines jährlichen Treffens mit einem neuen Teilnehmerrekord weiterlebt, war deutlich zu spüren.

Im Hauptvortrag von PD Dr. Tobias Teismann mit dem Titel „Gründe, sterben zu wollen – was verraten Abschiedsbriefe und Interviews mit Überlebenden“ war die Ambivalenzerfahrung von Suizidgefährdeten einer der Hauptaspekte. Dem Wunsch, sterben zu wollen, stehen nach den Ergebnissen der Forschung fast immer noch Faktoren gegenüber, die den Lebenswillen unterstützen.

In der anschließenden Diskussion waren die Fragen nach der Vorhersehbarkeit eines Suizides sowie die Schuldgefühle von Angehörigen ein Schwerpunkt. Auch langjährig erfahrene Notfallseelsorgende konnten neue Erkenntnisse über den sogenannten „Suizidalen Prozess“ gewinnen. Manche der Informationen werden im Einsatz weiterhelfen, wenn die Fragen der Hinterbliebenen sich im Kreis drehen. Andere sind nützlich, um mit Suizidgedanken von Betroffenen umzugehen, die während eines Einsatzes geäußert werden.

In der Mittagspause luden Innenhof und Park in Villigst dazu ein, untereinander ins Gespräch zu kommen und über die Teamgrenzen hinweg neue Kontakte zu knüpfen oder alte zu pflegen. Am Nachmittag konnten die Teilnehmenden dann zwei von insgesamt zehn Workshops besuchen. Hier gab es entweder einen weiteren Input zum Thema oder einen Erfahrungsaustausch unter den Notfallseelsorgenden.

Save the date: Der nächste Tag der Notfallseelsorge ist für den 28. Oktober 2023 geplant.

Und das sagten die Teilnehmenden:

Peter Zimmer (langjähriger Notfallseelsorger): „Ich war begeistert von der tollen Organisation. In den Workshops habe ich mich mit den kompetenten Referenten wohl gefühlt und hätte insgesamt gerne mehr Zeit gehabt.“

Lisa Schrade (seit 2019 bei der NFS): „Ein Interessanter Austausch mit informativen vielfältigen Workshops. Ein richtig, richtig guter Vortrag!“

Tom Zick (hat gerade den NFS-Kurs beendet): „Eine gelungene, gut organisierte Veranstaltung in einem hervorragenden Ambiente.“

Mariele Ehmanns (seit 2000 bei der NFS): „Die Workshops hätten eigentlich mehr Zeit haben müssen, damit man noch tiefer ins Thema hätte einsteigen können.“

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