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Best Practice: Ev. Johanneswerk initiiert „Augenblick“-Projekt

Soziale Teilhabe und Gemeinschaft erfahren

Die Menschen in den Garten holen, das haben sich Hergen Bruns und sein Team für diesen Sommer vorgenommen. Auch, wenn das Bielefelder Wetter es den Mitarbeiter*innen und Bewohner*innen des Altersheims Karl-Pawlowski-Haus im Bielefelder Westen nicht unbedingt leicht macht.

Zwei Picknick-Nachmittage mussten bereits ins Haus verlagert werden. „Bei dem Starkregen war es nicht einmal möglich, das Picknick auf die Balkone in den oberen Stockwerken zu verlegen“, erklärt Bruns, der das Haus leitet. Doch heute spielt das Wetter mit: Auch wenn es „nicht zu warm ist“, wie eine Bewohnerin westfälisch trocken ausdrückt, kann der Picknick-Plan draußen umgesetzt werden. 
Wertschätzend, wie der Umgang generell im Haus, werden die Bewohner*innen der beiden Erdgeschoss-Wohngruppen begrüßt. Servietten samt Banderole mit der Aufschrift „Augenblick im Grünen. »SCHÖN, DASS DU DA BIST!«“ liegen an jedem Platz und verleihen dem Heim-Alltag eine besondere Atmosphäre. 13 Frauen und Männer mit ihren drei Betreuerinnen haben sich zusammengefunden, um am Picknick-Tisch Platz zu nehmen. Bei Crackern, Dips und leckerer Limonade fällt es leicht, in Sommerstimmung zu kommen. Über Musikgeschmack lässt sich zwar trefflich streiten, „Hoch auf dem gelben Wagen“ konnten aber dann doch die meisten textsicher mitsingen. Später am Tage erwarteten die Bewohner*innen noch Quiz und Eis.  
Die „picnic á table“-Aktion ist Teil des Spendenprojekts „Augenblick im Grünen“ des Evangelischen Johanneswerks. Das Veranstaltungsformat stammt, wie der Name bereits vermuten lässt, ursprünglich aus Frankreich und soll geselliges Beisammensein mit einem Einsatz für einen guten Zweck kombinieren.  
Hergen Bruns, der vor einem halben Jahr die Leitung des Pflegeheims übernommen hat, weiß, wie wichtig es ist, die Menschen nach draußen zu bekommen und zur Teilhabe zu ermuntern. So steht nach Pflanzaktionen von Erdbeeren, Johannisbeeren und Tomaten noch die Anschaffung von barrierefreien Beeten an. Es sei gar nicht so einfach gewesen, unterfahrbare Pflanztische zu finden, gesteht Bruns. Doch schließlich, nach intensiver Internet-Recherche hat er Beete gefunden, die von vier Personen gleichzeitig mit oder ohne Rollstuhl beackert werden können. Kostenpunkt: rund 1750 € pro Beet. Hergen Bruns setzt auf Spenden, nicht zuletzt von Angehörigen und Gästen des picnics á table, so dass dem selbstständigen Gärtnern der Bewohner*innen im nächsten Frühjahr – hoffentlich bei gutem Wetter – nichts mehr im Weg steht.  

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