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Feier zum 60. Geburtstag von „Brot für die Welt“ in Münster

Präses Kurschus mahnt nachhaltiges Bewusstsein an

Die westfälische Präses Annette Kurschus ruft dazu auf, das Leben nachhaltiger zu gestalten. „Wir müssen ein Bewusstsein dafür entwickeln, was wir haben, wie wir leben“, sagte die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen am Freitagabend in Münster. Die Not anderer in Entwicklungsländern sollte ihrer Ansicht nach niemanden kalt lassen.

Mit einer Festveranstaltung wurde am Freitagabend in der Münsteraner Erlöserkirche das 60-jährige Bestehen des evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“ begangen. Unter den 200 Gästen war unter anderem auch der ehemalige Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Christoph Strässer (SPD). Der Abend war zugleich Auftakt der 61. Spendenaktion „Brot für die Welt“ in der Region Westfalen. Das Motto lautet in diesem Jahr „Hunger nach Gerechtigkeit“.

Der Begriff Hunger umfasse mehr als das Bedürfnis nach Nahrung, erklärte Kurschus. Er beziehe auch Bildung oder faire Handelsbeziehungen mit ein, sagte die Präses, die auch stellvertretende Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland ist (EKD). Der Direktor des Pole Hilfsinstituts in Goma im Kongo, Nene Morisho, verwies in diesem Zusammenhang auf die ungerechten Arbeitsbedingungen in seinem Heimatland. Für die Herstellung von Batteriezellen und Akkus würden Tausende Minenarbeiter im Kongo unter erbärmlichsten Umständen nach wertvollen Rohstoffen wie Kobalt und Coltan schürfen, erhielten dafür aber nur einen Hungerlohn, kritisierte er.

Christoph Strässer sprach sich dafür aus, deutsche Unternehmen bei der Einhaltung von Menschenrechten im Ausland mehr in die Pflicht zu nehmen. Freiwillige Unternehmensinitiativen wie im Nationalen Aktionsplan „Wirtschaft und Menschenrechte“ reichen seiner Meinung nach nicht aus, um faire Arbeitsbedingungen zu sichern. Am Ende des überarbeiteten Aktionsplans müsse im Jahr 2021 ein Lieferkettengesetz stehen, das die Unternehmen auf die Einhaltung der Menschenrechte verpflichte, forderte Strässer. Menschenrechtsorganisationen wie terre des hommes setzen sich seit langem für so ein Gesetz ein.

„Brot für die Welt“ ist das Hilfswerk der evangelischen Landes- und Freikirchen. Im vergangenen Jahr unterstützte das Hilfswerk nach eigenen Angaben mehr als 1.500 Projekte in 90 Ländern. „Brot für die Welt“ fördert unter anderem Projekte zur Ernährung und ländlichen Entwicklung. (epd)

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