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Evangelische Schulleitungsqualifizierung erfolgreich abgeschlossen

Pilotprojekt „E-SLQ“

14 Lehrerinnen und Lehrer aus 14 evangelischen Schulen in NRW, die Leitungspositionen innehaben oder anstreben, haben sich anderthalb Jahre am Pädagogischen Institut (PI) der Evangelischen Kirche von Westfalen in Sachen Leitung qualifiziert. Kürzlich haben sie den Abschluss mit einem Gottesdienst gefeiert und ihre Zertifikate erhalten.

Professor Rainer Timmer und Thomas Schlüter vom PI haben die Fortbildung erstmals auf die Beine gestellt, denn „E-SLQ“ - wie die Evangelische Schulleitungsqualifizierung intern bezeichnet wird, ist ein Pilotprojekt. Von der ersten Projektidee im Januar 2017 bis zum Start im November 2018 haben die Schuldezernate der rheinischen und der westfälischen Landeskirche gemeinsam mit dem PI das Konzept erarbeitet.

Wie ein roter Faden zogen sich Fragen nach der Profilierung evangelischer Schulen durch die gesamte Fortbildung. „In Evangelischen Schulen wird Schule als Lebensraum in besonderer Weise wahrgenommen und von der prägenden Kraft des christlichen Menschenbildes praktisch gestaltet. Die religiöse Frage nach dem ‚Woher und Wohin‘ ist das Muster, das verbindet“, so Rainer Timmer.

Zudem standen die Themen Führung und Leadership, Gesprächsführung, Präsenz und Rhetorik, Personalmanagement, Schul-, Unterrichts- und Qualitätsentwicklung sowie rechtliche Fragen auf dem Programm.

Grundlage der gesamten Qualifizierung ist ein modernes Leitungsverständnis und die Erkenntnis, dass große Systeme nur erfolgreich im Team geleitet werden können. Bildlich beschreibt Thomas Schlüter das zugrundeliegende Leitungsverständnis wie folgt: „Stellen Sie sich einen dunklen Raum vor und nur eine Person, die Schulleiterin oder der Schulleiter, hätte eine Taschenlampe in der Hand. Sie könnten zwangsläufig immer nur einen kleinen Ausschnitt des Raums wahrnehmen. Stellen Sie sich nun mehrere Personen mit mehreren Taschenlampen in diesem Raum vor. Wenn alle ihre Taschenlampe anknipsen und verschiedene Bereiche ausleuchten, entsteht ein umfassenderes Bild. Nur im Team können komplexe Systeme wahrgenommen, entwickelt und gesteuert werden.“

Die Qualifizierung wurde nach den neuesten Erkenntnissen der Wirksamkeits- und Schulleitungsforschung konzipiert. So waren neben den sechs Kursmodulen ein mehrtägiges Mentorat unter der Begleitung einer Schulleitung einer anderen Schule sowie Supervision begleitende Elemente.

Glücklich resümiert der pädagogische Dezernent Dr. Wolfram von Moritz: „Mit E-SLQ ist etwas wirklich Großes entstanden, das unseren Evangelischen Schulen helfen wird, auch unter anspruchsvolleren gesellschaftlichen Rahmenbedingungen weiter modellhaft gute Schule zu machen. Dafür bin ich den Leitern des Projektes zutiefst dankbar.“

Aufgrund des Erfolgs und der großen Nachfrage wird das Projekt nun in den Regelbetrieb überführt. Im Frühjahr 2021 wird die nächste Qualifizierung  „E-SLQ“ beginnen.

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