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Westfälische Kooperation mit Projekt aus Süditalien war Thema beim WCC

Orangen – süß und fair

Mehr als 4000 Menschen aus Kirchen in aller Welt sind in Karlsruhe zusammengekommen, um bei der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen miteinander zu beraten, zu beten und sich auszutauschen. Doch nicht nur im Plenum der Versammlung, in dem sich die Delegierten treffen, finden während der Zusammenkunft des WCC (World Council of Churches) Veranstaltungen statt.

Delegierte und Gäste aus aller Welt haben vom 31. 8. bis zum 8. 9. auch die Gelegenheit, zahlreiche thematisch fokussierte Angebote zu besuchen.

So gab es am zweiten Tag des Weltkirchentreffens im Gebäude der Karlsruher Industrie- und Handelskammer einen Workshop, an dem auch eine Vertreterin aus Westfalen maßgeblich beteiligt war. ‚Was kostet eine Orange?‘ war der Titel der Veranstaltung, bei der fairer Handel und die Hilfe für Geflüchtete im Mittelpunkt standen. Katja Breyer vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der Evangelischen Kirche von Westfalen stellte dabei zusammen mit anderen Aktiven das Projekt ‚SOS Rosarno‘ vor.

In Rosarno, im süditalienischen Kalabrien, hat sich eine Kooperative zusammengeschlossen, die Erntehelfer – zumeist geflüchtete Männer, die über das Mittelmeer den Weg nach Italien gesucht hatten - anders als in anderen Großplantagen einen Mindestlohn zahlen. Über direkte Vertriebsketten, etwa - wie von Katja Breyer vorgestellt - in der Evangelischen Kirche von Westfalen, werden die Bio-Orangen gehandelt und erzielen sowohl für beteiligte Kleinbauern als auch für deren Beschäftigte einen fairen Preis.

Zehn Prozent des Erlöses fließen zudem sozialen Projekten in der Region Kalabrien zu. Die Orangenernte steht im Zusammenhang mit dem Projekt ‚Mediterranean Hope‘, das Geflüchteten, die in Süditalien in unwürdigen Verhältnissen leben müssen, neue Perspektiven eröffnet.

Präsentiert wurden die ineinandergreifenden Projekte in Karlsruhe neben Katja Breyer von Fiona Kendall, Marta Bernardini und Ibrahim Diabate von der Föderation der Protestantischen Kirchen in Italien und Carol Finlay von der Kirche von Schottland. Die hatte, inspiriert von Katja Breyers erfolgreichem westfälischen Projekt, eine Kooperation zum fairen Handel mit den Rosarno-Orangen in Schottland initiiert. Im vergangenen Jahr, dem dritten der Zusammenarbeit, konnten schon 90 Tonnen Orangen aus Rosarno in Westfalen verkauft werden. Sie wurden vertrieben über Kirchengemeinden und Bio-Läden.

 

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