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Diakonie RWL gegen allgemeine Dienstpflicht

Nur auf freiwilliger Basis

Die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe lehnt eine allgemeine Dienstpflicht ab. „Ein Einsatz im zivilen oder sozialen Bereich sollte nur auf freiwilliger Basis erfolgen“, sagte Thomas Oelkers vom Vorstand des größten Diakonie-Landesverbands am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf.

Hier gebe es bereits attraktive Angebote wie das Freiwillige Soziale Jahr oder den Bundesfreiwilligendienst. Beides biete die Diakonie RWL seit Jahren erfolgreich an.

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer hatte vorgeschlagen, junge Männer und Frauen ein Jahr lang für soziale oder gemeinnützige Arbeiten zu verpflichten. Oelkers sagte, stattdessen sollte überlegt werden, wie die bestehenden Freiwilligendienste gestärkt werden können. Die Freiwilligendienste seien für viele Menschen eine wertvolle Möglichkeit der Berufsorientierung. „Die Arbeit in den Freiwilligendiensten könnte zum Beispiel bei der Berufsausbildung in Gesundheits- und Sozialberufen angerechnet werden“, schlug der Sozialexperte vor.

Mit rund 2.000 Freiwilligen ist die Diakonie RWL nach eigenen Angaben der zweitgrößte evangelische Träger von Freiwilligendiensten in Deutschland. 95 Prozent der Teilnehmer seien junge Menschen zwischen 16 und 26 Jahren, hieß es. Knapp fünf Prozent machten im Bundesfreiwilligendienst Ü27 für Erwachsene mit.

Kramp-Karrenbauer hatte der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Samstag) gesagt, sie rechne nicht mit einer einfachen Rückkehr zur Wehrpflicht, würde aber gern über eine „allgemeine Dienstpflicht“ reden. Genauere Vorstellungen, wie ein solcher Dienst aussehen könnte, äußerte sie nicht. Während vor allem der konservative Teil der CDU den Vorschlag unterstützt, sieht die SPD ihn kritisch. Auch FDP, Grüne und Linke lehnen eine allgemeine Dienstpflicht ab. (epd)

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