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Grüße zu Beginn von Landesregierung, Stadt und Partnerkirchen

Landessynode startete mit Gottesdienst

Synode Aktuell Nr. 1/2023

Mit einem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst in der Zionskirche in Bielefeld-Bethel startete am Sonntagnachmittag die diesjährige Frühjahrstagung der Landessynode in der Evangelischen Kirche von Westfalen.

191 Mitglieder der Synode, davon 164 stimmberechtigte und 27 Mitglieder mit beratender Funktion, sind eingeladen, miteinander über Themen mit kirchlichem Bezug zu diskutieren, über Vorlagen zu beraten und Entschlüsse zu treffen. Dabei geht es um kirchenrechtliche Fragen, Beratungen zu Strukturthemen, aber auch Probleme mit gesamtgesellschaftlicher und politischer Dimension.

Der Gottesdienst zur Eröffnung wurde schwerpunktmäßig gestaltet von Vertreterinnen und Vertretern des Evangelischen Kirchenkreises Vlotho. In ihrer Predigt erinnerte Superintendentin Dorothea Goudefroy an die „schlaffe und glaubensarme“ Gesellschaft, von der im 1. Buch Samuel erzählt wird. In deren Kulturbetrieb sei eine echte Begegnung von Gott und Mensch selten gewesen. Aber damals wie heute, so die Superintendentin, sei noch nicht alles zu Ende. „Die Lampe Gottes leuchtet noch, wie funzelig auch immer, in unsere unheilvolle, komplexe, selbstvergessene, sehnsüchtige Welt hinein.“ Gott spreche heute mithilfe unterschiedlicher Menschen, auf zeitgemäße Weise.  „Das Hinhören braucht Aufmerksamkeit, manches Mal einen Hinweis“, so Goudefroy.

Die anschließende abendliche Plenumssitzung des obersten Entscheidungsgremiums der Evangelischen Kirche von Westfalen, zu dem 26 Kirchenkreise gehören, stand im Zeichen anwesender Gäste aus Land, Stadt und Partnerkirchen. So überbrachte der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten, lnternationales sowie Medien des Landes Nordrhein-Westfalen und Chef der Staatskanzlei, Nathanael Liminski, die Grüße des Landes. Der Minister hob die Bedeutung der Kirche für die Gesellschaft hervor. Dabei verwies er auf die vielfältige soziale Verantwortung, die Kirche und Diakonie übernähmen. Als anschauliches Beispiel nannte Liminski seine Erfahrung mit spontaner Hilfe, die die v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel für behinderte Kinder und Jugendliche aus der Ukraine übernommen haben. Aber auch im Bildungs- und Kulturbereich, in der Integrationsarbeit und in der Entwicklungszusammenarbeit seien die Kirchen und ihre sozialen Einrichtungen unverzichtbare Partner des Staates, so der Minister. Insgesamt seien Kirchen „Sozialort und Sinnstifter, sie geben einen Rahmen für Wahrheitssuche und Wertevermittlung“. Damit schafften sie Zuversicht und Zusammenhalt in der Gesellschaft. Liminski appellierte, Kirchen müssten „vernehmbar und erkennbar sein, laut und deutlich“.

Weitere Worte zur Begrüßung hielten im Betheler Assapheum die Regierungspräsidentin aus Detmold, Anna-Katharina Bölling, und Bielefelds Oberbürgermeister Pit Claussen.  Beide betonten ebenfalls die Bedeutung der Kirche für das Gemeinwesen. „Präsentieren Sie sich so, wie Sie sind: mit ihrer Lebendigkeit und Ihrer Vielfalt“, sprach Regierungspräsidentin Bölling den Synodalen zu. Oberbürgermeister Claussen, der seine Stadt Bielefeld stolz als „Hauptstadt der Diakonie“ bezeichnete, sagte kirchlichen und diakonischen Einrichtungen städtische Solidarität auch in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen zu. Und er warb bei der Synode um Unterstützung für die Forderung des Deutschen Städtetages, Geflüchteten eine Arbeitserlaubnis zu erteilen. Diese sei auf Bundes- und Landesebene bislang ignoriert worden.

Die Grüße aus nordrhein-westfälischen Schwesterkirchen überbrachten Michael Kappes, Leiter der Fachstelle für Theologische Grundfragen und Ökumene im Bistum Münster, und Oberkirchenrätin Henrike Tetz. Sie war als Vertreterin der Evangelischen Kirche im Rheinland angereist und hob das gute Miteinander der Schwesternkirchen in Themen wie dem konfessionell-kooperativen Religionsunterricht, der Kinderbetreuung oder der Jugendarbeit hervor. Es sei für beide Kirchen wichtig, einander zur Seite zu stehen, sagte Henrike Tetz, auch wenn man nicht immer in allen Fragen übereinstimme.

Die Synodentagung der Evangelischen Kirche von Westfalen findet noch bis zum Mittwoch, 24. Mai, in Bielefeld statt.

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