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Ulf Schlüter ist neuer Theologischer Vizepräsident der westfälischen Landeskirche

Kirche: Unverwechselbare Kraft in einer pluralen Gesellschaft

Als Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) ist Pfarrer Ulf Schlüter (56) am Montag (9.7.) von Präses Annette Kurschus in sein Amt eingeführt worden. In dem festlichen Gottesdienst in Schwerte wurde auch Albert Henz (63), Vizepräsident bis Ende Juni, in den Ruhestand verabschiedet.

»Als Volkskirche im besten Sinne haben wir eine Menge Chancen. Mir liegt daran, dass wir sie nutzen – in großer Offenheit, als unverwechselbare Kraft in einer pluralen, bunten und vielfältigen Gesellschaft, und nicht beschränkt auf unseren kirchlichen Binnenraum«, erklärte der neue Vizepräsident. Er wird den Prozess der Aufgabenklärung leiten, in dem die westfälische Landeskirche steht. Dafür seien Transparenz und Vertrauen auf allen kirchlichen Ebenen notwendig. »Ich möchte mithelfen, eine Kirche zu gestalten, die kleiner wird - unter rasant sich ändernden Bedingungen.«

Präses Annette Kurschus beschrieb Ulf Schlüter als klugen Theologen, der seinen persönlichen Glauben und politische Fragen nie auseinandergerissen und die gesellschaftskritische Dimension des Evangeliums nie verleugnet habe. »Du hast das prophetische Amt der Kirche mitten in der Welt stark gemacht, ohne die seelsorgliche Zuwendung zum einzelnen Menschen gering zu achten«, sagte die leitende Theologin der EKvW.
 
Im November 2017 hatte die Synode der EKvW Ulf Schlüter mit großer Mehrheit zum Theologischen Vizepräsidenten gewählt. Er ist Stellvertreter von Präses Kurschus, der leitenden Theologin der EKvW, und gehört wie auch der Juristische Vizepräsident Dr. Arne Kupke zur 18-köpfigen Kirchenleitung. Eine Amtszeit dauert acht Jahre.

Zur Person

Ulf Schlüter stammt aus Lünen-Brambauer. Nach dem Abitur in Dortmund studierte er Theologie in Bethel und Bochum. 1986 kam er als Vikar nach Bottrop in die dortige Altstadtgemeinde. Anschließend arbeitete er als Studieninspektor im Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen in Schwerte-Villigst. Von 1989 bis 1994 leitete Schlüter die landeskirchliche Arbeitsstelle »Konziliarer Prozess«. Im Anschluss an eine publizistische Zusatzausbildung an der Evangelischen Medienakademie Frankfurt wechselte er 1994 in den Gemeindedienst und war 19 Jahre lang Pfarrer in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Asseln in Dortmund. Seit 2014 stand er als erster Superintendent an der Spitze des Kirchenkreises Dortmund, der aus der Vereinigung von vier kleineren Kirchenkreisen hervorging. 2017 wählte ihn die Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen zum Theologischen Vizepräsidenten und damit zum Stellvertreter von Präses Annette Kurschus. Dieses Amt hat er am 1. Juli 2018 angetreten. Schlüter ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter.
 
Albert Henz, 1954 in Lambrecht/Pfalz geboren, studierte Theologie in Bielefeld-Bethel und Marburg. Als Vikar lernte er praktische Gemeindearbeit in Iserlohn-Gerlingsen und arbeitete außerdem als Gefängnisseelsorger in der Justizvollzugsanstalt Hagen. Ab 1980 war er in der Evangelischen Kirchengemeinde Iserlohn tätig, wo er 1981 zum Pfarrer gewählt wurde. 1988 übernahm er das Amt des Diakoniepfarrers im Kirchenkreis Iserlohn. 1992 bis 2000 war Albert Henz Theologischer Leiter der Westfälischen Diakonissenanstalt Sarepta in Bethel und anschließend Superintendent des Kirchenkreises Iserlohn. Er hatte den Vorsitz des Ausschusses der westfälischen Landeskirche für politische Verantwortung und wirkte in vielen weiteren Gremien mit. Von 2010 bis zum Ruhestand 2018 war er Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen. Albert Henz ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
(MedienInfo 54/ 2018)

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