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Einzigartig: Herner Kirchengemeinde richtet Grabstelle für Schausteller ein

In Sichtweite der Kirmes

Die evangelische Kirchengemeinde Crange-Wanne in Herne richtet ein Grabfeld für Verstorbene aus Schaustellerfamilien ein.

„Es ist das erste Mal, dass eine Begräbnisstätte geschaffen wird, die allein unserem Berufsstand vorbehalten ist“, sagte Albert Ritter, Präsident des Deutschen Schaustellerbundes, bei der Vorstellung des Vorhabens in Herne. Eine solche Grabstelle für Angehörige dieses Berufsstandes sei einzigartig in Deutschland.

Die evangelische Cranger Kirche und der dazugehörige Friedhof im Herner Ortsteil liegen direkt neben dem Kirmesgelände. Eine Firma für Garten- und Landschaftsbild habe bereits einen ersten Entwurf für das Grabfeld mit einer Gedenktafel erstellt, erläuterte Ritter. Sowohl Urnen- als auch Erdbestattungen sollen möglich sein. Die Grabstelle, die Schaustellerfamilien aus dem ganzen Bundesgebiet für Bestattungen zur Verfügung stehen soll, umfasst den Angaben nach Platz für 16 Gräber mit je zwei Särgen und 15 Urnengräber. Nach dem ersten Spatenstich am 8. August soll mit den weiteren Bauarbeiten nach Abschluss der diesjährigen Cranger Kirmes begonnen werden.

Die Kirchengemeinde habe den Vorschlag von Anfang an befürwortet, bestehe doch eine enge Verbundenheit mit dem traditionsreichen Volksfest und somit auch zu den Schaustellern, sagte der Gemeindepfarrer Günter Mattner.

Der Präsident des Schaustellerbundes betonte, dass Kirmes-Veranstaltungen christlichen Ursprung haben. Das Wort Kirmes leitet sich aus dem Wort Kirchweihmesse ab. Zu Kirchweihfesten fanden traditionell Volksfeste statt, aus denen sich Großereignisse wie etwa Pützchens Markt bei Bonn und die Cranger Kirmes entwickelten. Die Cranger Kirmes hat ihre Anfänge im 15. Jahrhundert. (epd)

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