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Gründungsgottesdienst des Evangelischen Kirchenkreises Soest-Arnsberg

In neuem Licht

Das Schöne am Licht ist, dass es so einfach zu bedienen ist: Man drückt einen Schalter – und schon geht es an, wenn es nicht gerade einen Kurzschluss gegeben hat oder die Glühbirne kaputt ist. Wenn ein ganzer Kirchenkreis im Licht erstrahlen soll – noch dazu „in neuem Licht“ - dann ist das natürlich ein ungleich komplexerer Vorgang; da reicht es nicht, einfach nur einen Schalter anzuknipsen.

Der neue, vereinigte Kirchenkreis Soest-Arnsberg konnte am ersten Wochenende im neuen Jahr ganz viel Licht in den ansonsten bisher so trüben und grauen Januar bringen.

Während am Samstag in der Doppelveranstaltung „Leben zwischen Urknall und Auferstehung“ Licht, Musik und meditative Texte die Besucher in ihren Bann zogen, stand im Vereinigungsgottesdienst am Sonntag die Einführung des Superintendenten Dieter Tometten und des Kreissynodalvorstandes im Mittelpunkt. 

Mit fast 800 Besuchern kam die Wiesenkirche in Soest dabei an ihre Kapazitätsgrenzen. Über 100 Sängerinnen und Sänger beider Kirchenkreise hatten sich unter Leitung von Kreismusikdirektor Gerd Weimar und den Kreiskantoren Annette Elisabeth Arnsmeier sowie Roger Bretthauer zum großen Chor formiert. Nicht viel weniger Musiker dirigierte Landesposaunenwart Ulrich Diekmann im großen Bläserchor. Und als dritten musikalischen Farbtupfer gab es dann noch die HUGO-Band der Jugendkirche mit Jan Primke.

Für Alfred Hammer, den langjährigen Superintendenten des Kirchenkreises Arnsberg, der den ersten liturgischen Part übernahm, war der Vereinigungsgottesdienst auch so etwas wie ein Abschiedsgeschenk: „Das ist eine große Ehre für mich und ich muss zugeben, dass ich schon ein wenig angespannt bin.“ Bereits im Dezember war Hammer, der den Zusammenschluss in den vergangenen Jahren mit viel persönlichem Einsatz und empathischer Überzeugungskraft vorangetrieben hatte, offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden.
Zu Beginn des Gottesdienstes zitierte er aus dem Buch Johannes und vertiefte somit das Motiv „In Neuem Licht“ auch biblisch: „Denn die Finsternis vergeht, und das wahre Licht scheint jetzt.“ Hammer nutzte die Gelegenheit auch, um sich beim Kreissynodalvorstand „für die gemeinsame Wegstrecke“ zu bedanken und wünschte den Verantwortlichen „viel Licht und Kraft, um den neuen Kirchenkreis gut zu leiten zu führen.“

Da Präses Annette Kurschus kurzfristig aus familiären Gründen absagen musste, sprang der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ulf Schlüter, ein und hielt die Predigt des Festgottesdienstes. Beeindruckend, wie es ihm gelang, den Bogen, von der Raumstation ISS und ihrem deutschen Astronauten Alexander Gerst bis hin zur Vereinigung der beiden Kirchenkreise zu spannen. Sympathiepunkte sammelte der Mann aus Bielefeld zusätzlich, als er zweimal die Namen aller 31 Kirchengemeinden aufzählte: „Morgen kann ich das auswendig.“
Seine Predigt machte angesichts der anstehenden Aufgaben in jedem Fall viel Mut: „Wir leben in erleuchteten Zeiten. Die Lichter setzen wir selbst an den Himmel. Aber es kommt auch darauf an, in welchem Licht wir Gott und die Welt sehen.“

Ulf Schlüter führte während des Gottesdienstes auch den neuen Kreissynodalvorstand sowie Dieter Tometten als Superintendenten ein. 
Mit einer abschließenden Lichtaktion, die aus dem Samstag-Programm stammte, endete der Gottesdienst. Ein starkes Bild mit großer Symbolkraft gab es dann zum Abschied: Vertreter der 31 Kirchengemeinden zogen mit ihren erleuchteten Osterkerzen durch den Mittelgang aus der Kirche und brachten so das neue Licht in den Kirchenkreis. (Hans-Albert Limbrock)

Hintergrund

Der neue Kirchenkreis Soest-Arnsberg ist in acht Regionen unterteilt und besteht aus 11 Arnsberger und 20 Soester Gemeinden. 40.000 Arnsberger und 60.000 Soester bilden jetzt einen der großen Kirchenkreise in der Ev. Kirche von Westfalen. Der neue Kirchenkreis Soest-Arnsberg ist der flächengrößte in der Landeskirche.

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