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Früherer Wittgensteiner Superintendent starb im Alter von 69 Jahren

Hans-Jürgen Debus ist tot

Der frühere Superintendent des Kirchenkreises Wittgenstein, Hans-Jürgen Debus, ist am 15. Oktober knapp zwei Wochen nach seinem 69. Geburtstag verstorben.

Aus gesundheitlichen Gründen war Hans-Jürgen Debus im Sommer 2007 in den Ruhestand gegangen. Nach seinem Abitur 1966 nahm der Mann aus Obersdorf, heute ein Ortsteil von Wilnsdorf, sein Studium an der Kirchlichen Hochschule Bethel auf. Weiter ging es an die Philipps-Universität Marburg und die Göttinger Georg-August-Universität, wonach Hans-Jürgen Debus 1972 das erste Theologische Examen bei der Evangelischen Kirche von Westfalen in Bielefeld ablegte. Dem schloss sich das Vikariat in der Kirchengemeinde Bünde an. Nach dem zweiten Theologischen Examen 1974 kam Hans-Jürgen Debus als Pastor im Hilfsdienst in die Kirchengemeinde Isselhorst, wo er ordiniert und im Jahr darauf zum Gemeindepfarrer gewählt wurde. 1987 kam er dem Siegerland wieder näher, wurde Pfarrer in Fischelbach. Von 1997 bis 2006 war er zudem nebenamtlicher Superintendent des Wittgensteiner Kirchenkreises.

Seit 1987 arbeitete er neben seinem Gemeindedienst im Strukturausschuss »Diakonie« des Kirchenkreises mit, schnell wurde er zum Scriba - also: Schriftführer - des Wittgensteiner Kreissynodalvorstands, dem Leitungsgremium des Kirchenkreises. Ab 1992 hatte er die Synodalbeauftragung für die Jugendarbeit im Kirchenkreis inne. Im Jahr darauf begann seine Arbeit im UCC-Unterschuss des Ökumenischen Ausschusses der EKvW. UCC steht für die amerikanische United Church of Christ, mit der Westfalen seit 1991 eine Kirchengemeinschaft verbindet. 1993 starteten die Wittgensteiner das Austauschprogramm »Young Ambassadors« mit der UCC in Indiana und Kentucky, bei der zweiten Austausch-Generation 1997/98 gehörte Hans-Jürgen Debus zum Leitungsteam.

Seit seinem ersten Besuch in Indien 1976 unterstützte er mit seinen Gemeinden die Menschen in Kiliyanur und dort insbesondere eine Krippen-Einrichtung für Mädchen und Jungen. Nach dem Tsunami Ende 2004 vermittelte er einen Kontakt zwischen der Laaspher Hauptschule und der Plütschau Primary School in Tranquebar: Dass die indischen Kinder wieder eine schöne Schule bekamen, war auch der kontinuierlichen finanziellen Unterstützung durch die Wittgensteiner zu verdanken.

Auch wenn Hans-Jürgen Debus stets die gesamte Gemeinde, den ganzen Kirchenkreis im Blick hatte, so gab es doch einen klaren Schwerpunkt: Kinder und Jugendliche als Gegenwart und Zukunft der Kirche zum einen, zum anderen der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus. Dabei war seine Fischelbacher Gemeinde mit unterwegs: in Rom und London, in Ägypten, Jordanien und Israel.
Sein Nachfolger Stefan Berk spricht für viele, wenn er sagt: »Ich bin traurig, dass wir als evangelische Kirche in Hans-Jürgen Debus einen klugen Begleiter, engagierten Gemeindepfarrer und leidenschaftlichen Theologen verlieren.« Hans-Jürgen Debus hinterlässt seine Ehefrau und zwei Töchter.

Die Trauerfeier und die Beisetzung finden auf Wunsch von Hans-Jürgen Debus im Familienkreis statt.
(Jens Gesper)

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