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Museum Religio zeigt interreligiöse Ausstellung im Reformationsjahr

»Gott hoch drei«

Das Westfälische Museum für religiöse Kultur »Religio« in Telgte zeigt vom 22. April bis 3. September eine Sonderausstellung zum Reformationsjahr. Unter dem Titel »Gott hoch drei - Juden, Christen und Muslime in ihrer Begegnung von Luther bis heute« geht es um das Zusammenleben und Begegnung der drei großen Weltreligionen.

Im Mittelpunkt stehen Martin Luthers Schriften zu Juden und Türken, die in ihrem zeithistorischen Kontext erläutert und kritisch hinterfragt werden. Wertvolle Leihgaben aus dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, der Staatsbibliothek in Berlin oder dem Badischen Landesmuseum Karlsruhe machen das Thema anschaulich.

Unter dem Thema »Teilen« werden gemeinsame Grundlagen der Religionen aufgezeigt, bei »Streiten« die Uneinigkeiten. Der Bereich »Stereotypisieren« greift Vorurteile auf, und das Motto »Tolerieren« ruft schließlich zu gegenseitigem Respekt auf, hieß es. Weiter geht es um die Rechtfertigungen Heiliger Kriege, das Ausloten der Grenze zwischen Meinungsfreiheit und Gotteslästerung in Polemik und Satire sowie um die Frage, ob jede Religion auch eine Reformation braucht. In einer Videoinstallation kommen drei junge Frauen - eine Christin, eine Jüdin und eine Muslima - zu Wort, die ihr Verhältnis zur Religion beschreiben. Die Schirmherrschaft der Ausstellung hat die westfälische Präses Annette Kurschus übernommen.

Die Sonderschau richtet sich vor allem an Jugendliche der drei Religionen. Für Schulklassen wurden Unterrichtsmaterialien zur Vorbereitung auf den Ausstellungsbesuch entwickelt, die auf der Homepage des Museums heruntergeladen werden können. Unter dem Titel »Begegnung« ist zudem ein interkulturelles Kunstprojekt mit Workshops im September und Oktober in Münster geplant, für das sich Jugendliche jetzt bewerben können. (epd)

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