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Landeskirchenrat Werner Prüßner in den Ruhestand verabschiedet

„Für eine gute Sache kann man auch jahrzehntelang arbeiten“

MedienInfo 7/2020
 

33 Jahre und zwei Monate war er als Landeskirchenrat für die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) tätig. Als juristischer Dezernent im Bielefelder Landeskirchenamt hat er sich schwerpunktmäßig in all den Jahren um Fragen des Schul- und Bildungsrechtes gekümmert.

Jetzt geht Werner Prüßner in den Ruhestand und sagt von sich augenzwinkernd: „Ich hab immer dasselbe gemacht, aber für eine gute Sache kann man auch jahrzehntelang arbeiten“

Trotzdem ist es dem 64-Jährigen nie langweilig geworden. Das mag sicher auch damit zusammenhängen, dass der Jurist, dem man sein Alter nicht anmerkt, zahlreiche spannende Projekte innerhalb der westfälischen Landeskirche begleitet hat. Allen voran die Planung und Errichtung der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck (EGG), mit deren Fertigstellung für ihn nach internen Widerständen ein Traum wahr geworden ist. „So eine Schule von Anfang an zu planen und aufzubauen und mitzuerleben, wieviel Anerkennung sie bekommt, ist eine tolle Erfahrung“, sagt Prüßner mit leuchtenden Augen und ergänzt sofort: „Da siehste, wofür du gearbeitet hast.“

Das hat er gerne, ja sogar leidenschaftlich getan. Und er ist zutiefst davon überzeugt, dass die evangelische Kirche Schulen in eigener Trägerschaft betreiben muss. Denn, so Prüßner: „In unseren Schulen haben wir täglich direkten Kontakt zu mehr als 500 Lehrkräften und zu rund 6.000 Schülerinnen und Schülern. Wo gibt es das sonst?“ Diese vielfältigen Kontakte an einer Schnittstelle zwischen Kirche und Welt sind es, die dafür gesorgt haben, dass Werner Prüßner der EKvW über drei Jahrzehnte lang treu geblieben ist. Sie sind es auch, die er am meisten vermissen wird. Ebenso wie Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen von der „Schulabteilung“, wie das Leitungsfeld Bildung im LKA intern bezeichnet wird. Die Umwandlungen der Realschulen in Espelkamp und Breckerfeld in Sekundarschulen seien weitere Highlights seiner Berufsbiografie gewesen, betont Prüßner. Und natürlich die Zusammenarbeit mit Rheinland und Lippe in der Zwischenkirchlichen Schul- und Bildungskonferenz (ZwiKi).

Für Präses Annette Kurschus war Werner Prüßner 33 Jahre lang „ruhender Pol und Garant für Kontinuität“. Sowohl bei personellen Veränderungen an der Spitze der seiner Dezernate im Landeskirchenamt als auch bei den schul- und bildungspolitischen Kurswechseln in Düsseldorf. „Und ich weiß,“ so Kurschus: „Mit unseren evangelischen Schulen in landeskirchlicher Trägerschaft hätte es bis zum heutigen Tag nicht so gut funktioniert ohne Ihre juristische Expertise, ohne Ihre menschliche Verlässlichkeit und ohne Ihren engagierten Einsatz.“, so Kurschus. „Ich habe Sie immer wohltuend verblüffungsfest in Sachfragen erlebt; klar und schnörkellos in juristischen Auskünften; tief verankert in der Botschaft des Evangeliums, aktiv begeistert für die Blechbläserei – nicht nur bei unseren Landessynoden –, ehrlich zugewandt und interessiert an den Menschen.“

In den letzten vier Jahren seiner Laufbahn hat Prüßner als Vorsitzender des Hausvorstandes von Haus Villigst (Schwerte) u.a. die Renovierung des Gästehauses mitgestaltet. Als Ortsdezernent hat er die Vereinigung der Dortmunder Kirchenkreise zum größten Kirchenkreis in Westfalen und einem der größten in der gesamten EKD begleitet. Und in der Evangelischen Schulstiftung in der Evangelischen Kirche in Deutschland hat er von Beginn an die westfälische Landeskirche vertreten, sechs Jahre davon als stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsvorstands.

Prüßner ist in Talle (Kalletal) im Kreis Lippe geboren. Nach dem Jurastudium in Bielefeld war er bis 1986 als Rechtsanwalt in Bad Salzuflen tätig, bevor er Anfang 1987 ins Landeskirchenamt wechselte. Er ist passionierter Blechbläser und hat 38 Jahre lang den Posaunenchor seiner Kirchengemeinde geleitet, in dem er seit 52 Jahren Waldhorn bläst. In dieser Funktion und als frisch gewählter Erster Vorsitzender des Fördervereins für die Lippische Bläserarbeit und nicht zuletzt als Mitglied des Vereins Ev. Schule in Westfalen e.V. wird er der Kirche weiterhin verbunden bleiben.

Die Evangelische Kirche von Westfalen betreibt sieben Schulen an sechs Standorten (Bielefeld, Breckerfeld, Espelkamp, Gelsenkirchen, Lippstadt und Meinerzhagen).

 

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