Internationale Gäste zur Amtseinführung der neuen Präses in Bielefeld erwartet
Frauen stärken – eine Aufgabe für Kirche und Gesellschaft
Zur Amtseinführung der neuen Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW), Dr. Adelheid Ruck-Schröder, am 15. Juni in Bielefeld, werden zahlreiche internationale Gäste aus Partnerkirchen erwartet.
Bereits einen Tag zuvor nehmen sie an einer ökumenischen Konsultation zum Thema „Gerechte Teilhabe für alle. Frauen stärken: eine Aufgabe für Kirche und Gesellschaft" teil. Kirchenvertreterinnen und -vertreter, darunter aus Ruanda, der DR Kongo, den USA, Ungarn, Polen werden gemeinsam diskutieren und sich austauschen.
Trotz Fortschritte ist es noch immer nicht selbstverständlich, dass Frauen Führungspositionen in Kirche und Gesellschaft übernehmen und aktiv an der Gestaltung ihrer Gemeinschaften teilhaben können. Dabei zählt die Gleichberechtigung von Mann und Frau zu den UN-Nachhaltigkeitszielen (SDG 5): Alle Mädchen und Frauen sollen bis 2030 ihre Rechte vollständig wahrnehmen können.
Von diesem Ziel sind Gesellschaften und auch Kirchen und Gesellschaften noch weit entfernt. Verschärfend kommt hinzu, dass rechtsextreme und fundamentalistische Strömungen die bisher erkämpften Frauenrechte wieder zurückdrängen wollen und die wirtschaftliche, politische und soziale Teilhabe von Frauen einschränken oder aufheben möchten.
Die Konsultation wird konkrete Handlungsmöglichkeiten der Kirchen zur Stärkung von Frauen erörtern. So wird Pfarrer Prof. Dr. Jonathan Kivatsi Kavusa über den Prozess zur Frauenordination in der Baptistischen Kirche in Zentralafrika (CBCA) informieren sowie über den kirchlichen Einsatz für Frauen, die unter Krieg und Gewalt in der DR Kongo leiden. Nicole Richter, Gleichstellungsbeauftragte der Evangelischen Kirche von Westfalen, schildert den aktuellen Stand der Gleichstellung in der westfälischen Landeskirche und stellt die bereits umgesetzten und geplanten Maßnahmen vor.
Der Bischof der Nordost-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT/NED), Dr. Mzafiri Mbilu, berichtet über Maßnahmen seiner Kirche zur Stärkung der Frauen, z. B. über Bildungsprogramme. Alessandra Trotta, Moderatorin der Evangelischen Waldenserkirche in Italien, gibt Einblicke in ihre kirchliche Führungsrolle und die damit verbundenen Herausforderungen.
Im Anschluss diskutieren die Teilnehmenden gemeinsam, welche Veränderungen notwendig sind, damit Frauen in der Kirche Leitungspositionen übernehmen können und wie ökumenische Netzwerke bei der Stärkung von Frauen zusammenarbeiten können. Ebenso steht die Rolle der Kirche als gesellschaftlicher Akteur im Fokus: Wie kann sie zur gleichberechtigten Teilhabe beitragen? „Uns ist es wichtig, dass wir einen deutlichen ökumenischen Impuls zum Beginn eines neuen Kapitels unsere Landeskirche senden“, sagte der zuständige Dezernent im Landeskirchenamt, Landeskirchenrat Dr. Albrecht Philipps.