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164 Synodale der Evangelischen Kirche von Westfalen tagen bis zum 2. Juni

Eröffnungbotschaften und Briefe der Hoffnung aus der Altstädter Nicolaikirche

SynodeAKTUELL 1/2021
 

Digital hat die westfälische Landessynode mit einem Gottesdienst aus der Altstädter Nicolaikirche begonnen. Ein gelber Briefkasten der Deutschen Post schaffte Verbindung zu den Synodalen, zu den Gemeinden und Kirchenkreisen, die vorab Postkarten mit Grüßen und Wünschen an die Synode geschickt hatten.

Briefe sind von Dauer, das zeigt der Brief des Paulus an die Korinther, der heute noch seine Kraft in der Bibel entfaltet. Die kirchliche Botschaft gebe Halt und Hoffnung, sagte NRW-Ministerpräsident Armin Laschet in seinem Video-Grußwort zur Eröffnung.  

Präses Dr. h. c. Annette Kurschus dankte den Synodalen des Evangelischen Kirchenkreises Gelsenkirchen und Wattenscheid und den Studierenden der Hochschule für Kirchenmusik Herford-Witten für die Gestaltung des Gottesdienstes. Sie eröffnete die 2. Tagung der 19. Synode der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) in Bielefeld. „Ich bin nach der guten Erfahrung der Synode vom November zuversichtlich, dass es uns auch diesmal gelingen wird, produktiv und konstruktiv miteinander zu tagen und zu guten Ergebnissen zu kommen“, sagte die leitende Theologin der EKvW. Bis zum 2. Juni dauern die Beratungen, das Landeskirchenamt in Bielefeld dient dabei als Leitungs- und Übertragungszentrum. „Es wird höchste Zeit, sich auch persönlich kennenzulernen“, sagte Kurschus. Dazu ist voraussichtlich bei der Herbstsynode im November Gelegenheit, denn die Landessynode tagt in diesem Jahr erstmals an zwei Terminen.

Laschet: Glaube gibt Halt und Hoffnung

Ministerpräsident Laschet sagte im Video, ihm sei bewusst, dass auch das kirchliche Leben seit über einem Jahr sehr beeinträchtigt sei. „Gerade in diesen Zeiten gibt der Glaube den Menschen Halt und Hoffnung.“ Er sei der Evangelischen Kirche von Westfalen, Kirchenleitung und Gemeinden sowie den Einrichtungen in evangelischer Trägerschaft für den verantwortungsvollen Umgang mit der Corona-Pandemie sehr dankbar. Es gebe Hoffnung durch Impffortschritt und sinkende Infektionszahlen, es gebe aber auch viel zu tun, etwa bei der Bezahlung von Pflegekräften oder bei der Solidarität für Impfungen weltweit.    

Clausen: Von Verantwortung und Nächstenliebe getragen 

„Wir leben in Zeiten mit großen Fragestellungen und großen Herausforderungen“, sagte Bielefelds Oberbürgermeister Pit Clausen zum Auftakt der Synode. Viele Menschen seien durch die Vielfalt der Meinungen und Einschätzungen überfordert. „Da ist es wichtig, dass es eine Stimme gibt, auf die man vertrauen kann. Das ist für mich auch die Stimme der Kirche, weil ich weiß, dass sie von den Werten der Verantwortung und der Nächstenliebe getragen ist.“ Clausen appellierte an das Gemeinschaftsgefühl, das während der Pandemie verloren gegangen sei. Die Synode vermittele deshalb eine wichtige Botschaft: „Haltet zusammen, macht es zusammen.“    

Der Essener Weihbischof Wilhelm Zimmermann als Vertreter der katholischen Bistümer Paderborn, Essen und Münster betonte die Gemeinsamkeit im Glauben, die sich auch in gelungenen Kooperationen zeige. So nimmt die Bischöfliche Kirchenmusikschule in Essen seit 2020 auch evangelische Studierende auf. „Konfessionelle Doppelstrukturen gehören heute in manchen Bereichen schon der Vergangenheit an. Gute Beispiele dafür sind die Krankenhausseelsorge oder die Militär- und Telefonseelsorge. An vielen weiteren Stellen sind sie nicht mehr plausibel und zwingend“, erklärte Zimmermann. „Es gibt sicher weitere Felder, in denen wir inhaltlich gewinnen würden, wenn wir ökumenisch zusammenarbeiten. Nebenbei hilft uns das auch, unsere knapper werdenden Ressourcen wirkungsvoller und damit verantwortungsvoller einzusetzen“, so der Weihbischof.

Dr. Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, verwies in seinem Video-Grußwort auf die große gemeinsame Geschichte der beiden Schwesterkirchen: „Wir waren Vorreiter für eine moderne Kirche mit der presbyterial-synodalen Ordnung und mit unserer gemeinsamen rheinisch-westfälischen Kirchenordnung. Die Frage ist: Werden wir gemeinsam auch Vorreiter für eine moderne Kirche der Zukunft sein?“

An den kommenden drei Tagen diskutieren die Synodalen verschiedene zukunftsweisende Themen. Schwerpunkthema der Frühjahrssynode ist die Interprofessionelle Arbeit. Über vier Jahre hat die Evangelische Kirche von Westfalen erprobt, welche Aufgaben unabdingbar beim Pfarramt bleiben, und welche Aufgaben wieder an die anderen kirchlichen Berufe und an Ehrenamtliche zurückgegeben werden. Aus dieser Erprobung ist das Konzept der Interprofessionellen Pastoralteams entwickelt worden.

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