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60 Jahre Ruhrsuperintendenten-Konferenz - Präses Kurschus und Präses Rekowski würdigen Arbeit

Ein starkes Stück Kirche im Ruhrgebiet

Mit einer Jubiläumstagung hat die Ruhrsuperintendenten-Konferenz (RSK) an ihre Gründung vor 60 Jahren erinnert. Die RSK halte die soziale Frage in der Kirche wach, würdigte die westfälische Präses Annette Kurschus am Montagnachmittag in Dortmund in einem Grußwort die Arbeit der Ruhrsuperintendenten.

Zu den weiteren Gratulanten gehörten der rheinische Präses Manfred Rekowski und NRW-Europaminister Dr. Stephan Holthoff-Pförtner.

Seit 1958 setzen sich die leitenden Vertreterinnen und Vertreter der Evangelischen Kirche im Ruhrgebiet dafür ein, in der Ruhrregion und an der Schnittstelle zweier Landeskirchen die gemeinsamen Probleme, aber auch die gemeinsamen Chancen zu thematisieren.

Die soziale Frage müsse auch in Zukunft ganz oben auf der kirchenpolitischen Agenda stehen, unterstrich Präses Kurschus. Nach Ansicht von Präses Rekowski gehören Themen wie Kinder- und Altersarmut, Langzeitarbeitslosigkeit und Zukunft der Arbeit sowie die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt dazu. »Wir sind hemmungslose Lobbyisten für die Armen«, betonte Rekowski.

Dr. Stephan Holthoff-Pförtner, NRW-Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten sowie Internationales, sprach mit den Ruhr-Superintendenten auch über die geplante Ruhrkonferenz der Landesregierung: »Die Ruhrkonferenz wird Impulse für die Weiterentwicklung der Region geben. Sie ist als breiter Prozess angelegt, bei dem alle gesellschaftlichen Gruppen vertreten sind. Den Kirchen kommt in diesem Zusammenhang als identitätsstiftende Kraft eine besondere Rolle zu, auf deren Unterstützung wir gerne bauen.« Holthoff-Pförtner betonte, dass er nach Dortmund gekommen sei, um die Kirchen ausdrücklich zur Mitarbeit an der Ruhrkonferenz zu ermuntern.

»Wo es weh tut«

Zuvor hatte der Moderator der Ruhrsuperintendenten-Konferenz, der stellvertretende Dortmunder Superintendent Michael Stache, hervorgehoben, dass die Evangelische Kirche im Ruhrgebiet dorthin gehe, »wo es weh tut.« Der Ort der Jubiläumstagung, das Wichernhaus in der Dortmunder Nordstadt, unterstreiche diese Selbstverpflichtung und sei ein Signal für die Arbeit der RSK.  

In ihrem Vortrag auf der Jubiläumstagung griff Dr. Kerstin Walther, Professorin für Soziale Arbeit im Gesundheitswesen an der Evangelischen Hochschule in Bochum, die Frage nach dem Zusammenhang von Armut und Gesundheit auf. »Armut ist ein großer Risikofaktor für die Gesundheit«, erklärte Prof. Walther. So sei es alarmierend, dass im Ruhrgebiet die Kinderarmutsquote knapp 30 Prozent erreiche und damit rund zehn Prozent über dem Landesdurchschnitt in NRW liege.

Nur wenn die sozialen Ungleichheiten verringert würden, könnten positive Konsequenzen für die Gesundheit zahlloser Menschen erreicht werden. Denn, zitierte Walther einen Gesundheitsforscher, »die beste Prävention ist die Lust auf die eigene Zukunft.«

Ruhrsuperintendenten-Konferenz

Der Ruhrsuperintendenten-Konferenz gehören derzeit 15 evangelische Kirchenkreise im Ruhrgebiet mit knapp 1,4 Millionen Gemeindemitgliedern an. Die Konferenz befasst sich seit nun mehr 60 Jahren mit Fragen des Strukturwandels im Ruhrgebiet und fördert den Dialog mit Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

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