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„Da passiert Weitergabe des Glaubens“

Dienstgemeinschaft: Präses Kurschus diskutiert mit Erzieherinnen und Erziehern

„Wir brauchen Ihre pädagogische Kompetenz ganz dringend in der Kirche.“ Das hat Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, vor rund 50 Erzieherinnen und Erziehern in Bielefeld betont.

In Zeiten, wo an religiöser Sozialisation immer weniger vorausgesetzt werden könne, werde die Arbeit in evangelischen Tageseinrichtungen für Kinder umso kostbarer. „Was Sie jeden Tag tun, das wird Früchte tragen“, motivierte die Präses die Expertinnen und Experten aus den evangelischen Kindergärten. Kurschus: „Seien Sie darauf gefasst, dass Gott Ihrer täglichen Saat Ernte verheißen hat.“

Sabine Prott, Leiterin des Geschäftsfeldes „Tageseinrichtungen für Kinder“ bei der Diakonie RWL, fasste die aktuelle Lage der evangelischen Kitas zusammen und erntete dafür den Applaus der Anwesenden: „Hochengagierte Fachkräfte tun Tag für Tag das Beste für die Kinder und versuchen gleichzeitig, widrige Rahmenbedingungen zu kompensieren.“ Dazu zählten neben einer permanenten Unterfinanzierung auch eine angespannte Personalsituation.

Daneben sei die Bedeutung der frühkindlichen Bildung in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und mit ihr die Verantwortung, der sich Erzieherinnen und Erzieher in den Kitas als erste Stufe im Bildungssystem ausgesetzt sehen. Schließlich seien die Mitarbeitenden einem ständigen Wandel, einer permanenten Weiterentwicklung unterworfen.

Oberkirchenrätin Doris Damke bezeichnete Kindergärten als die „präsentesten Einrichtungen der Kirchengemeinden“. Damke: „Da passiert Weitergabe des Glaubens. Das, was an anderen Stellen oft ausfällt.“ Kindergärten seien zudem Orte, an denen gemeinschaftliches Leben eingeübt werde. Erzieherinnen und Erzieher trügen deshalb „in erheblichem Maß zur Gestalt und Gestaltung der Gesellschaft bei“.

Im Verlauf des Tages hatten die Erzieherinnen und Erzieher Gelegenheit, mit Präses Annette Kurschus ins Gespräch zu kommen. Und die diskutierte munter mit und hörte aufmerksam zu. Denn deshalb hatte sie eingeladen: um sich in Sachen Kindergarten auf den aktuellen Stand bringen zu lassen und die Sorgen und Nöte dieser Berufsgruppe wahrzunehmen.

Am Nachmittag wurden zwei „Good practise“-Beispiele vorgestellt: die Kita Uphoff aus Hamm und das Netzwerk für Familien aus Herne. Beide sind in diesem Jahr mit dem deutschen Kita-Preis ausgezeichnet worden.

Nach dem Prozess „Das Pfarramt in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche“ bildet das Treffen mit den Erzieherinnen und Erziehern den Auftakt einer Reihe von Gesprächen, die Präses Annette Kurschus mit anderen Berufsgruppen führen wird.

Derzeit gibt es 906 evangelische Kitas in Westfalen, von denen 647 integrativ arbeiten. Sie werden von 57.781 Kindern zwischen 5 Monaten und der Einschulung besucht und dabei von 8300 Erzieherinnen und Erziehern betreut. Von den 906 Kindergärten befinden sich aktuell 495 im Qualitätsentwicklungsverfahren. 319 Kitas haben bereits das Evangelische Gütesiegel BETA erhalten.

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