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Superintendent Dr. Karsten Schneider im Evangelischen Kirchenkreis Unna eingeführt - Abschied von Altsuperintendent Böcker

Der Glaube ändert die Sicht auf die Welt

Eine gefüllte Kirche, Gesang und ein feierlicher Empfang – so zu feiern war in den letzten eineinhalb Jahren nicht möglich. Am 17. September konnte die Verabschiedung von Altsuperintendent Hans-Martin Böcker und die Einführung seines Nachfolgers, Superintendent Dr. Karsten Schneider, im Evangelischen Kirchenkreis Unna in eben solch einem festlichen Rahmen gefeiert werden.

Dr. Karsten Schneider ist seit dem 1. Mai 2020 der leitendende Theologe für die dreizehn Gemeinden und die kreiskirchlichen Dienste in Bergkamen, Kamen, Holzwicke, Unna und Fröndenberg mit ca. 70.000 evangelischen Christen. Schneider wurde am 5. Februar 2020 von der Synode des Ev. Kirchenkreises Unna zum Nachfolger von Hans-Martin Böcker gewählt.

Als Christen in der Welt wirken

Der Glaube daran, dass Gott da ist, dass er uns halte, ändere die Sicht auf die Welt, so Dr. Schneider in seiner Predigt: „Es ist ein Unterschied, sich einfach so in dieser Welt vorzufinden oder sich als von Gott geliebt zu begreifen. Es ist ein Unterschied, im anderen einen zu sehen, der halt da ist, oder im anderen ein von Gott geliebtes Mitgeschöpf zu sehen.“ Diese Sichtweise müsse auch immer gepflegt werden, denn: „als Vereinzelte kommen wir nicht weit. Wir brauchen uns immer wieder gegenseitig als Mitmenschen, die sich einander die Augen öffnen.“ Denn es sei die Aufgabe von Kirche, anderen von dieser Sichtweise zu erzählen. Schneider: „Mit anderen unsere Sichtweise teilen, ihnen unseren Blick auf die Dinge anbieten, ihnen die Augen führen. Und dann, so bin ich überzeugt, werden wir als Christinnen und Christen im Sinne Jesu in dieser Welt wirken können.“

Abschied und Einführung

Die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Dr. h.c. Annette Kurschus, verabschiedete zunächst den ehemaligen Superintendenten. Sie betonte, dass mit Hans-Martin Böcker eine Persönlichkeit von Bord gegangen sei, die ihre Stärke in den leisen Tönen und in der seelsorglichen Nähe zu den Menschen habe, dem es nicht um Macht und Wirkung ginge. Kurschus: „Gerade das hat Sie wohl in der Zeit starker Umbrüche für diesen Kirchenkreis als Leitungsperson attraktiv gemacht.“ In seinem Dankeswort blickte Böcker zurück auf eine erfüllte Zeit: „Wichtig waren mir immer die Menschen, mit Dankbarkeit schaue ich zurück.“

In der Einführung des neuen Superintendenten Dr. Karsten Schneider beschrieb Präses Kurschus kirchenleitendes Ordnen als: „keineswegs etwas für Funktionäre und Erbsenzähler. Es ist ein hoch geistliches Geschäft. Es braucht Liebe zu Gott. Und Liebe zu den Menschen. Beides hat die Synode offenbar bei Ihnen gespürt, sonst wären Sie jetzt nicht hier.“ Der Auftrag, den der Kirchenkreis ihm gegeben habe, sei der nach klarer Leitung: „Und diesem Auftrag stellen Sie sich. Mit klugem Verstand, mit theologischem Profil, mit hintergründigem Humor und wachen Sinnen, mit der nötigen Portion Nüchternheit, mit entwaffnender Redlichkeit und viel feinem Gespür für das, was dran ist.“

Politik und Kirchen betonen Zusammenarbeit

In den Grußworten aus Politik und der Ökumene klangen die vielen Formen der Zusammenarbeit an. Der stellvertretende Landrat Martin Wiggermann betonte dabei auch die gemeinsame gesellschaftliche Verantwortung: „Solange es noch arme Kinder in unserem Kreis gibt, und solange noch 24 Stunden Polizei vor der Synagoge stehen muss, haben wir noch viel zu tun, das wollen wir gerne auch in Zukunft mit Ihnen an der Seite tun.“ Die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde ha-kochaw in Unna, Alexandra Khariakova, dankte besonders Hans-Martin Böcker für sein Engagement für den jüdisch-christlichen Dialog. „Ohne ihre Unterstützung gäbe es unsere Gemeinde so nicht.“ Sie freute sich darüber, dass sein Nachfolger auch schon Mitglied des Freundeskreises der jüdischen Gemeinde sei und damit in der guten Tradition der Vorgänger stünde. Superintendentin Kerstin Goldbeck aus Hamm beschrieb das Verhältnis der Nachbarschaft der beiden Kirchenkreise mit einem Bibelwort: „Ein Nachbar in der Nähe ist besser als ein Bruder in der Ferne. Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam viel zu einer guten Nachbarschaft beitragen können.“

Feiern unter Coronabedingungen

Am Gottesdienst konnten unter geltenden Coronabedingungen 250 Personen teilnehmen, alle nach Anmeldung und unter Vorlage eines 3G-Nachweises. Auch das war wieder möglich: im Anschluss an den Gottesdienst blieben die Gäste noch lange zusammen und genossen es, sich wieder zu einem solchen Fest zu begegnen. Wegen der einschränkten Möglichkeiten des Besuches wird ein Zusammenschnitt des Gottesdienstesals Video sowohl auf der Seite des Kirchenkreises Unna wie auf dem kreiskirchlichen youtube-Kanal veröffentlicht.

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