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Synode wählt Dortmunder Superintendent zum Nachfolger von Albert Henz

Ulf Schlüter wird neuer Vizepräsident der Landeskirche

Der Dortmunder Superintendent Ulf Schlüter wird neuer Theologischer Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW). Die Landessynode, die in dieser Woche in Bielefeld-Bethel tagt, wählte den 55-jährigen Schlüter am heutigen Donnerstag (23.11.) zum Nachfolger von Albert Henz, der im Juni nächsten Jahres in Ruhestand geht.

Schlüter erhielt 95 von 158 abgegebenen Stimmen. Auf seinen Gegenkandidaten Dr. Peter Böhlemann (53), den Leiter des Instituts für Aus-, Fort- und Weiterbildung (IAFW) der westfälischen Kirche in Schwerte-Villigst, entfielen 53 Stimmen. Es gab zehn Enthaltungen. Damit steht der Theologe künftig gemeinsam mit dem Juristischen Vizepräsidenten Dr. Arne Kupke an der Seite von Präses Annette Kurschus, der leitenden Theologin der EKvW. Die drei sind Mitglieder der 18-köpfigen Kirchenleitung – eine Amtszeit dauert acht Jahre.

Schlüter bezeichnet sich selbst als »Kind der Volkskirche«. Und er steht, wie er selber sagt, für die Kirche als Volkskirche im 21. Jahrhundert: »Ich stehe für eine Kirche, die nach Kräften alle Chancen nutzt. Die sind groß – historisch gewachsen, Gott sei Dank. Wir sind in allen Städten sichtbar, kirchturmhoch. Wir bilden und erziehen Kinder, Tausende in Tageseinrichtungen. Wir betreuen Schüler im offenen Ganztag. Wir pflegen Kranke und Alte. Wir betreiben hoch professionell diakonische Unternehmen. Wir schaffen Kultur. Wir erhalten das Gedächtnis der Städte. Wir beraten Menschen in Krisen. Wir sorgen für Seelen auf onkologischen Stationen. Wir sind da, wenn Paare ihr Glück feiern oder Trauernde an Gräbern stehen.« Als zukünftiger Vizepräsident versteht er die Landeskirche als »Aufsicht und Dienstleister«. Will Rahmen setzen, Gemeinschaft stärken, Impulse geben und Innovationen fördern. Will für Verständigung und Information sorgen. Sein biblischer Leitspruch: »Gott hat uns nicht gegeben den Geist der Furcht, sondern der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit« (2. Timotheus 1,7). In diesem Geist Kirche zu leiten, darum gehe es für ihn: auf der Höhe der Zeit, für alles Volk und mitten in der Welt. Oder – um es mit Hanns Dieter Hüsch zu sagen: »Vergnügt, erlöst, befreit«.

Ulf Schlüter stammt aus Lünen-Brambauer. Nach dem Abitur in Dortmund studierte er Theologie in Bethel und Bochum. 1986 kam er als Vikar nach Bottrop in die dortige Altstadtgemeinde. Anschließend arbeitete er als Studieninspektor im Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen in Schwerte-Villigst. Von 1989 bis 1994 leitete Schlüter die landeskirchliche Arbeitsstelle »Konziliarer Prozess«. Im Anschluss an eine publizistische Zusatzausbildung an der Evangelischen Medienakademie Frankfurt wechselte er 1994 in den Gemeindedienst und war 19 Jahre lang Pfarrer in der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Asseln in Dortmund. Seit 2014 steht er als erster Superintendent an der Spitze des Kirchenkreises Dortmund, der aus der Vereinigung von vier kleineren Kirchenkreisen hervorging. Schlüter ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. (Synode aktuell 8/2017)

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