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Gemeindepädagogisches Forum der westfälischen Landeskirche in Haus Villigst sorgte nach langer Corona-Pause für wertvollen Austausch unter Mitarbeitenden alle Arbeitsfelder

Relevant ist, wer nah bei den Menschen ist

Franz Meurer ist ein Priester „us em Levve“, wie die Kölner sagen, und entsprechend lebensnah war auch der Vortrag des 70-Jährigen beim Gemeindepädagogischen Forum in Haus Villigst.

Er sagt Sätze wie „Wenn es um die Wurst geht, lässt Kirche Dich nicht hängen“ und „Ökumene ist halb so teuer und doppelt so effektiv“, wenn er über seine Arbeit in den von Armut und sozialen Problemen geprägten Stadtteilen Höhenberge und Vingst spricht. Meurer betonte: „Unser Platz ist bei den Menschen.“ Mit zahlreichen Beispielen regte er zu Angeboten an, mit denen sich auch kirchenferne Menschen identifizieren können und die für eine „aufsuchende Gastfreundschaft“ stehen.  

85 Mitarbeitende aus allen gemeindepädagogischen Arbeitsfeldern tauschten sich bei der Fachtagung unter dem Motto „wertvoll – relevant Kirche sein“ zum ersten Mal nach langer Corona-Pause wieder persönlich aus. „Ich habe gelöste, erfreute, scherzende, nachdenkliche, leibhaftige Kolleginnen und Kollegen erlebt, die einander mit allen Sinnen begegnet sind. Das war eine richtig schöne Stimmung“, sagte Frank Fischer, Referent für diakonisch-gemeindepädagogische Mitarbeitende und Berufsprofile in der Evangelischen Kirche von Westfalen, der in Kooperation mit dem Amt für Jugendarbeit der EKvW und dem Berufsverband Gemeindepädagogik zum Forum eingeladen hatte.

Bei den Workshops war Gelegenheit, über Themen wie Rassismus, Gebet im Alltag oder Musik in der digitalen Kirche zu sprechen und den neuen Landesjugendpfarrer Christian Uhlstein kennenzulernen. An Gesprächsinseln tauschten sich die Teilnehmenden über Erwachsenenbildung, Medien, Jugendarbeit und über kirchliche Berufe (#MACHKIRCHE) aus, bevor ZDF-Moderator und Buchautor Tim Niedernolte in seinem Abschlussimpuls die „Wunderwaffe Wertschätzung“ zückte. Er ermutigte die Gäste, ihren Selbstwert zu entdecken und mit einem Danke andere Menschen strahlen zu lassen. Kommunikation ist für Niedernolte der Schlüssel: miteinander zu reden, auch wenn der Gesprächsfaden schon abgerissen war, in die Perspektive des anderen wechseln und Erfolge gemeinsam feiern. „Für mich ist Jesus Christus darin ein Vorbild“, sagte er. 

„Das war Gemeindepädagogik pur“ oder „So wünsche ich mir meine Kirche – und ich weiß auch, was ich als erstes tue: Wertschätzung üben“ waren erste Reaktionen der Teilnehmenden auf die Workshops und Vorträge rund um „wertvoll – relevant Kirche sein“. „Die Referenten und die Begegnungen mit den Kolleginnen und Kollegen zeigen mir, dass wir mit dem Thema jeden Tag neu beginnen müssen. Damit wird man nicht fertig, sondern wir können immer nur damit beginnen. Dazu hat dieser Tag Mut und Motivation gegeben“, fasste Frank Fischer zusammen.

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