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VEM-Delegationsreise nach Südafrika / Vizepräsident Albert Henz

»Reconciliation« heißt Versöhnung

Im Rahmen einer von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) organisierten Studienreise besuchen führende Vertreterinnen und Vertreter evangelischer Kirchen aus Afrika, Asien und Deutschland vom 28. April bis 6. Mai die Rhenish Church South Africa (RCSA) und United Reformed Church of Southern Africa (URCSA) in Kapstadt (Südafrika). Sie wollen sich ein Bild von der Versöhnungsarbeit beider Kirchen vor Ort machen.

Die 20 leitenden Theologinnen und Theologen setzen sich 24 Jahre nach dem Ende der Apartheid mit den kirchlichen Ansätzen der Versöhnungsarbeit zwischen Christen verschiedener Hautfarbe auseinander. Hierzu gehört unter anderem das Bekenntnis von Belhar (Einheit – Versöhnung – Gerechtigkeit, 1982). Die Delegation aus den drei VEM-Regionen erhalten auf diese Weise einen Einblick in die aktuellen Herausforderungen, mit denen die beiden evangelischen Kirchen in Südafrika zu kämpfen haben.

Außerdem erleben sie während der Studienreise hautnah, wie die Narben der jahrzehntelangen Rassentrennung die Gesellschaft und auch die Kirche in Südafrika bis heute prägen. »Kirchenleitende Personen aus fast aller Welt lernen gemeinsam im südafrikanischen Kontext. In einem zerrissenen Land fragen wir zum Beispiel danach, was wir als Kirche zu den Gegensätzen in unserer Gesellschaft zu sagen haben. Das ist spannend«, kommentiert der Landessuperintendent der Lippischen Landeskirche, Dietmar Arends, den bisherigen Reiseverlauf.

Auf dem Programm stehen u.a. die Diskussion der Frage »Kirche und Globalisierung« mit Professor Conradie von der University of the Western Cape und Besuche der Gefängnisinsel Robben Island, auf der Nelson Mandela fast zwei Jahrzehnte als Häftling in Einzelhaft verbrachte, sowie des Townships Mfuleni und der südafrikanischen Kleinstadt Wupperthal auf den Spuren der ersten Missionare aus Deutschland.

»Das Programm soll die Kirchenleitenden im Hinblick auf die Belange und Bedürfnisse motivieren, aufklären und ermutigen, die das weltliche Leben der Menschen in verschiedenen Regionen der Welt berühren, denn die Kirche ist nicht nur für spirituelle Dinge zuständig«, bringt der aus Indonesien stammende Theologe und Moderator der VEM Reverend Willem T.P. Simarmata das Ziel der internationalen ökumenischen Weiterbildung auf den Punkt.

Die Rhenish Church South Africa wurde auf der letzten Vollversammlung der VEM als zukünftiges Vollmitglied der internationalen Kirchengemeinschaft bestätigt. Die United Reformed Church of Southern Africa nimmt als assoziiertes Mitglied der VEM an den Programmen der VEM teil, über ihre Aufnahme als Vollmitglied wird eine zukünftige Vollversammlung entscheiden.

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