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Martin-Luther-Forum Ruhr steht vor der Schließung

Kirche und Stadt suchen nach Folgenutzung

Das Martin-Luther-Forum Ruhr in Gladbeck stellt seinen Betrieb zum 9. Juli ein. Die Mitgliederversammlung des Fördervereins hatte entschieden, die Option zur Verlängerung des Nutzungsvertrages mit der Kirchengemeinde um weitere fünf Jahre nicht auszuüben und den Betrieb zur Sommerpause zu beenden, wie das Martin-Luther-Forum mitteilte.

Die Mitgliederversammlung folgte mit der Entscheidung der Empfehlung des Vorstands, der in den vergangenen Wochen mehrere Gespräche geführt hatte und aufgrund der Entwicklung zu der Erkenntnis gelangt war, dass der Verein wegen der mangelnden personellen und finanziellen Ressourcen nicht in der Lage sei, das Forum weiter zu betreiben. Weder die Kirchengemeinde noch die Kirchenkreise oder die Stadt Gladbeck sehen sich den Angaben zufolge in der Lage, das Forum in anderer Trägerschaft zu übernehmen.

Das Gebäudeensemble - die ehemalige evangelische Markuskirche - wird zum 30. September an die Kirchengemeinde zurückgegeben.

Arbeitsgruppe sucht nach Lösung

Angesichts der bevorstehenden Schließung  wollen Stadt, Kirche und der bisherige Trägerverein in einer Arbeitsgruppe gemeinsam nach einer Lösung suchen. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs mit Regierungspräsidentin Dorothee Feller, wie die Bezirksregierung in Münster mitteilte. Bis zum Sommer sollen erste Vorschläge erarbeitet werden, wie die Markus-Kirche in Zukunft im Sinne des Luther Forums weiter genutzt werden kann.

In der Arbeitsgruppe sollen den Angaben zufolge Vertreter der Stadt Gladbeck, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Gladbeck und des Trägervereins des Martin Luther Forums unter externer Moderation mitarbeiten. In dem Gespräch seien sich alle Beteiligten einig gewesen, dass das Luther Forum Ruhr »in den letzten Jahren einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft geleistet hat«, erklärte Feller.

Im Jahr 2008 war die denkmalgeschützte Markus-Kirche dem Martin Luther Forum Ruhr zur Nutzung überlassen worden. Seither fanden dort zahlreiche Vorträge, Diskussionen, Lesungen, Konzerte und Ausstellungen statt. Außerdem beherbergt das Forum eine Dauerausstellung zu Reformation und Ruhrgebiet. Dem Trägerverein gehören unter anderem die evangelischen Kirchenkreise Gladbeck-Bottrop-Dorsten und Recklinghausen sowie die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde Gladbeck an.

Nach der Ankündigung der Schließung gab es bei der Stadt Sorgen, dass möglicherweise auf 20 Jahre zweckgebundene Städtebaufördermittel in Höhe von 450.000 Euro an die Bezirksregierung Münster zurückgezahlt werden müssten. Regierungspräsidentin Feller betonte dagegen, während die Arbeitsgruppe Lösungsvorschläge erarbeite, gebe es für die Bezirksregierung keinen Grund, eine solche Rückforderung einzuleiten. (epd)

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