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„Villigst fragt nach” der Rolle orthodoxer Kirchen im Krieg

(K)eine Hoffnung auf Frieden?

Heute, fast 15 Monate nach Kriegsbeginn, sind die orthodoxen Kirchen in der Ukraine mehr denn je gespalten – die russisch-orthodoxe Kirche (ROK) und ihr Oberhaupt, Patriarch Kyrill, halten an der Legitimation des russischen Angriffskrieges fest. Können die Kirchen aktuell noch einen Beitrag zum Frieden leisten?

Diese Frage steht im Zentrum der Online-Diskussionsreihe "Villigst fragt nach" des Instituts für Kirche und Gesellschaft am 3. Mai von 17 bis 19 Uhr. Und sie ist aktueller denn je.

Die ukrainische Regierung hat gerade erst eines der wichtigsten Heiligtümer der orthodoxen Kirchen im Land – das Höhlenkloster in Kiew – geschlossen. Der Abt und eine Vielzahl seiner Mönche setzen sich zur Wehr. Der Vorwurf lautet auf wachsende Kollaboration mit der russisch-orthodoxen Kirche. Beobachter:innen befürchten, dass dies den Konflikt innerhalb der orthodoxen Kirchen noch befördern wird und nicht zuletzt dem Moskauer Patriarchen neue Legitimationsgründe liefert, den Krieg zu rechtfertigen.

In dieser schwierigen Phase unternimmt der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) einen neuen Dialogversuch. Nach einem Treffen mit Papst Franziskus bemüht man sich darum, im Mai die orthodoxen Kirchen der Ukraine und Russlands in Genf an einen Tisch zu bringen. Der Dialogversuch wird aber auch kritisch betrachtet: Kritiker:innen zeigen sich skeptisch, ob ein Gespräch zwischen „Tätern“ und „Opfern“ überhaupt gelingen könne, gebe es doch von Seiten der ROK-Spitze keine einzige Erklärung, die Putins Angriffskrieg verurteile.

Neben dem Blick auf die aktuelle Situation wird ein Hauptthema des Abends auch die Frage nach dem Friedensverständnis innerhalb der Orthodoxie sein. Was wissen wir über orthodoxe friedensethische Positionen und wie können sie zukünftig nutzbar gemacht werden für die ökumenische Gespräche und Dialogversuche?

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Datum: 19.04.2023