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24. Kulturforum: Austausch über die Wechselwirkungen zwischen Kunst und Kirche

Aus Kirchen Schatzkästchen machen

HERFORD/WESTFALEN - Am vergangen Mittwoch (20. Mai) hat das 24. Kulturforum der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) in Herford stattgefunden. Gut vierzig Kulturbeauftragte der Kirchenkreise, Kulturschaffende und Interessierte trafen sich auf Einladung der Landeskirche zum Austausch über »Kunst und Kirche«.

Am Beginn stand der Besuch einer Ausstellung in der St. Johanniskirche zum Thema »Wasser«. Mit alten Bibelillustrationen und modernen Kunstwerken bis hin zu Installationen beleuchtet sie die Aspekte des nassen Elements unter biblischen Gesichtspunkten. Michael Kröger, wissenschaftlicher Kurator beim Museum Marta in Herford, und Pfarrer Johannes Beer, Initiator und Kurator der Wasser-Ausstellung, führten gemeinsam durch die Kirche.

Spannende Wechselwirkungen

Im Dialog wurden kunstwissenschaftliche und theologische Aspekte der ausgestellten Werke erläutert. Die Teilnehmenden konnten beobachten, wie der Kontext der Präsentation und der Rezeption die Wahrnehmung der Kunstwerke verändert. Darüber hinaus wurden die Bedingungen thematisiert, die in einem Kirchraum für Ausstellungen herrschen. Dabei kamen besonders die Wechselwirkungen von Raum und Kunst einerseits, aber auch von Kunst und Gottesdienst andererseits zur Sprache.

Kunst darf nicht vereinnahmt werden

Am Nachmittag berichtete Ekkehard Neumann, bildender Künstler aus Münster und Vorsitzender des Westdeutschen Künstlerbundes, über die Erfahrungen von Künstlern mit Kirche. Er unterstrich die Autonomie der Kunst und wehrte sich gegen jede Form von Vereinnahmung. Zugleich betonte er, dass sich Künstlerinnen und Künstler gerne auf den Dialog mit Kirche und auf Ausstellungen in Kirchen einließen, wenn ihnen Wertschätzung entgegengebracht würde.

Kirchen nicht in Beliebigkeit versinken lassen

Er ermahnte alle Verantwortlichen bei Neu- und Umbauten sowie bei Ausstattungsergänzungen, lieber auf Künstlerinnen und Künstler zuzugehen, als Massenware beim Großhändler zu kaufen. Dies sei kaum teurer, könnte aber die Kirchen wieder zu Schatzkästchen werden lassen anstatt sie in austauschbarer Beliebigkeit versinken zu lassen.

Respekt und Offenheit sind nötig

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden die Bedeutung der Kunst für die Kirche und die Schwierigkeiten aber auch die Chancen des Dialoges von verschiedensten Seiten diskutiert. Einig waren sich alle Podiumsteilnehmer darin, dass die Begegnung von gegenseitigem Respekt und Offenheit geprägt sein müsse. Nur so könne sie für Kunst und Kirche gewinnbringend sein.

Zum Abschluss gab es eine Führung durch die aktuelle Marta-Ausstellung »(un)möglich« die Künstlerinnen und Künstler als Architekten erleben lässt.

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